Anwälte fanden weitere Akten aus Joe Bidens Zeit als Vizepräsident – diesmal in seinem Haus in Delaware. Justizminister Merrick Garland ernannte nun einen Sonderermittler für die Causa.
New York/Washington, D. C. Es ist kein gutes Zeichen für Joe Biden. Der Mann, der als ruhiger Gegenpol zu Donald Trump als Präsident angetreten war, hat mit Trump wohl doch das Chaos gemein, wenn eher in der Büroorganisation: Am Mittwoch wurde bekannt, dass Anwälte Bidens weitere als geheim eingestufte Dokumente bei ihm fanden. Wieder aus seiner Amtszeit als Vizepräsident unter Barack Obama. Diesmal nicht in einem Büro, sondern in einem Lagerraum in der Garage seines Wohnsitzes in Wilmington, wie das Weiße Haus am Donnerstag bestätigte.
Über die Funde weiß die Öffentlichkeit bisher wenig. Das Weiße Haus rückt nur stückchenweise Informationen über den Fall heraus – und das zu einer Zeit, da die US-Amerikaner gut vertraut sind mit den Vorschriften rund um die richtige Aufbewahrung vertraulicher Regierungspapiere. Immerhin warf im vergangenen Sommer eine Hausdurchsuchung bei Ex-Präsident Trump ein Schlaglicht auf den Umstand, dass er als geheim eingestufte Akten nicht an die Nationalarchive geschickt hatte – wie sich das gehört nach dem Abschied aus einem Regierungsamt. Offenbar verspürte Biden einen ähnlichen Trennungsschmerz, auch, wenn der Umfang – und der Umstand – der Funde ein völlig anderer ist.
Biden will nicht gewusst haben, dass geheime Dokumente aus seiner Zeit als Vizepräsident in einer Washingtoner Denkfabrik oder in seinem Haus in Wilmington gelagert wären, sagte die Sprecherin des Weißen Hauses Karine Jean-Pierre am Donnerstag. Er sei außerdem während des ganzen Prozesses von Anwälten auf dem neuesten Stand gehalten worden.