Niederösterreich wählt

Umfrage: FPÖ überholt SPÖ, Mikl-Leitner fällt auf 40 Prozent

Ein Wahlplakat des FPÖ-Spitzenkandidate Udo Landbauer und des FPÖ-Parteichefs Herbert Kickl zur bevorstehenden NÖ-Wahl
Ein Wahlplakat des FPÖ-Spitzenkandidate Udo Landbauer und des FPÖ-Parteichefs Herbert Kickl zur bevorstehenden NÖ-Wahl APA/ROBERT JAEGER
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Bei der fiktiven Landeshauptmann-Direktwahl kommt Landeshauptfrau Mikl-Leitner mit 37 Prozent klar vor Landbauer. Rund 110.000 Wähler sind noch unentschlossen.

Eine Umfrage im Auftrag von "Heute" und ATV zur niederösterreichischen Landtagswahl am 29. Jänner sieht die ÖVP derzeit bei 40 Prozent und die FPÖ mit 25 Prozent recht klar vor der SPÖ mit 22 Prozent. Bei der fiktiven Landeshauptmann-Direktwahl reiht die Untersuchung von Unique Research unter der wissenschaftlichen Leitung von Peter Hajek Landeshauptfrau und ÖVP-Landeschefin Johanna Mikl-Leitner mit 37 Prozent klar vor Udo Landbauer (FPÖ, 16) und Franz Schnabl (SPÖ, 10) ein.

Die von 9. bis 12. Jänner durchgeführte Telefon/Online-Befragung (1200 Befragte unter Wahlberechtigten in Niederösterreich, maximale Schwankungsbreite +/- 2,8 Prozent) sagt der Volkspartei damit in ihrer Hochschätzung - ähnlich wie in mehreren IFDD-Umfragen für die "NÖN" - das bisher schlechteste Resultat bei einer Regionalwahl im Bundesland seit 1945 voraus, war sie 2018 doch noch auf 49,6 Prozent Wählerzustimmung gekommen.

Anders als die genannten Umfragen haben Unique Research/Hajek aber die FPÖ (mit 25 Prozent; Wahl 2018: 14,8) und nicht die SPÖ (22; 2018: 23,9) auf Platz 2. Letztere würde somit gegenüber dem letzten Urnengang ebenfalls verlieren.

Rund 110.000 Wähler noch unentschlossen

Die Grünen kommen in der Hochschätzung auf 6 Prozent, würden gegenüber ihren 6,4 Prozent von 2018 also ungefähr gleich bleiben. Auch für die Neos werden 6 Prozent genannt, sie kamen vor fünf Jahren auf 5,2 Prozent. Rund 110.000 Wähler sind laut der Untersuchung noch unentschlossen, das sind 12 Prozent jener, die ganz sicher an der Wahl teilnehmen wollen.

Wie es in der Erläuterung der Studienautoren heißt, könnte die FPÖ zum "großen Gewinner dieser Wahl" werden. Die blauen Wähler seien gut mobilisiert. Jeder vierte FPÖ-Wähler komme aus dem ehemals türkisen Lager. Die derzeitige Themenlage - Stichwort: Asyl - sei ideal für die Landesblauen. Die SPÖ hingegen werde sich schwertun, das Ergebnis von 2018 zu erreichen. Der SPÖ-Bundestrend sei "keine Unterstützung".

Die ÖVP werde wohl größere Verluste gegenüber 2018 hinnehmen müssen. Mikl-Leitner strahle in die anderen Parteiwählerschaften aus, mit Ausnahme des blauen Lagers. Unique Research/Hajek sehen für ÖVP mit ihrer gut mobilisierten Wählerschaft noch Potenzial nach oben (insbesondere, wenn die Wähler der anderen Parteien zu Hause bleiben), der Vierer vor dem Ergebnis sei allerdings nicht abgesichert.

(APA)

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