Interview

Kosovo-Premier Kurti: "Putin hat in Serbien ein Klientelregime"

„EU muss aktiver sein.“ Kosovos Premier, Albin Kurti (l.), im Gespräch mit „Presse“-Redakteur Wieland Schneider.
„EU muss aktiver sein.“ Kosovos Premier, Albin Kurti (l.), im Gespräch mit „Presse“-Redakteur Wieland Schneider.Die Presse/Clemens Fabry
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Der Regierungschef des Kosovo, Albin Kurti, sorgt sich wegen Russlands wachsenden Einflusses auf dem Balkan und fordert Taten der EU.

Die Presse: Zuletzt sind die Spannungen zwischen Serbien und dem Kosovo gefährlich gestiegen, das zweite Mal innerhalb weniger Monate. Jetzt hat sich die Lage wieder beruhigt. Wann müssen wir mit der nächsten Eskalation rechnen?

Albin Kurti: Das ist schwierig vorauszusehen, denn das hängt von Serbien ab. Von Belgrad unterstützte Extremisten errichteten zuletzt im Norden unseres Landes 16 Barrikaden. Ich hoffe, dass das nicht noch einmal passieren wird. Aber Belgrad akzeptiert nicht, dass wir ein unabhängiges Land sind. Es versucht, unseren Staat zu unterminieren. Der Kosovo hat um Mitgliedschaft im Europarat und in der EU angesucht und macht wirtschaftliche Fortschritte. Das führt zu Nervosität in Belgrad.

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