ChatGPT

Abba-Musiker Björn Ulvaeus über die Künstliche Intelligenz als Komponist

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Dass Künstliche Intelligenz mit der Zeit bessere Musik als viele Menschen schreiben wird können, davon ist der Schwede überzeugt. Doch ob sie auch in der Lage sei „Müll“ zu erkennen, bezweifelt er.

Sie schreibt Gedichte, Quellcode und wenn notwendig auch ganze wissenschaftliche Abhandlungen. Das Können der Künstlichen Intelligenz ChatGPT stellt schon heute jenes von Menschen in den Schatten, greift sie doch auf einen riesigen Datensatz menschlichen Wissens zurück. Und sie ist in der Lage, binnen Sekunden Ergebnisse zu liefern. Ob die Resultate dann auch die von Menschen in den Schatten stellt, bezweifelt einer der kreativsten Köpfe des Pop-Genres. Björn Ulvaeus, Sänger und Komponist des legendären schwedischen Quartetts Abba, geht davon aus, dass Künstliche Intelligenz auch die Musik nachhaltig verändern wird.

"Denken sie nicht, dass künstliche Intelligenz in der Lage sein wird, besser Musik als viele dieser 100.000 täglichen Songs zu schreiben? [...] Es wird passieren. Ich befürchte, es wird passieren“, sagte er auf der Innovationskonferenz DLD in München. Denn schon jetzt kommt Software zum Einsatz, die zumindest Teile von Songs automatisiert generieren kann. Man bedenke nur, wie ein Klassiker der Musikwelt mit Hilfe Künstlicher Intelligenz vollendet wurde: Beethovens Zehnte, die seit jeher den Beinamen „die Unvollendete“ trug. 

Das Ergebnis der jahrelangen Arbeit eines deutschen Kommunikationskonzerns gemeinsam mit Musikwissenschaftlern kann sich durchaus hören lassen, hat aber nach Auffassung vieler Kenner-Ohren nur wenig mit der Kreativität des Komponisten gemein. Genau hier setzt auch Ulvaeus' Kritik an: Die Künstliche Intelligenz sei zwar in der Lage in kürzester Zeit Ergebnisse zu liefern, aber ob diese der Qualitätskontrolle standhalte - sofern es diese dann gebe - bezweifelt er.

"Ich habe hart daran gearbeitet, Müll zu erkennen." Wenn er und sein ABBA-Partner Benny Andersson Songs komponierten, "warfen wir ungefähr 95 Prozent des Geschriebenen weg". Wie viele der Autoren der Millionen neuen Songs wohl ähnlich rigoros mit "Müll" umgingen, fragte er eher rhetorisch.

(bagre/APA/DPA)

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