FPÖ-Parteichef Herbert Kickl hofft auf einen "Riesenerfolg“ bei der Landtagswahl in Niederösterreich - bundesweit prophezeit er in naher Zukunft einen freiheitlichen Kanzler.
Die FPÖ begeht heute, Samstag, in Wiener Neustadt ihr traditionelles Neujahrstreffen - und stimmt sich sowie ihre Anhänger dabei auf die nahende Landtagswahl in Niederösterreich ein. Zum Auftakt begrüßte FPÖ-Generalsekretär Michael Schnedlitz, seines Zeichens auch Vizebürgermeister von Wiener Neustadt, die Besucher im Veranstaltungszentrum Arena Nova - um dann sogleich gegen die politische Konkurrenz auszuteilen.
„Mit Niederösterreich hat diese ÖVP längst nichts mehr zu tun“, befand Schnedlitz. Die „Muttersprache“ der Partei rund um Johanna Mikl-Leitner sei etwa Korruption, befand er und spielte damit auf deren Wahlslogan „Muttersprache: Niederösterreich“ an, der derzeit im flächengrößten Bundesland ebenso wie in den Wiener Randbezirken auf zahlreichen Plakaten zu lesen ist. „Wir sind im Steigflug, während der ÖVP die Wähler, die Minister und die Landeshauptleute davonschwimmen“, so Schnedlitz weiter. ÖVP-Chefin und „Ballkleid-Hanni" Mikl-Leitner werde als nächste an der Reihe sein, prophezeite er - ein Seitenhieb auf die Landeshauptfrau, die 2022 auf die Frage, was man gegen den Klimawandel machen könne, gemeint hatte: „Das beginnt bei der Kleidung, dass man nicht zehn Ballkleider haben muss, sondern drei Ballkleider.“
Im Anschluss ergriff Landesparteichef Udo Landbauer das Wort. Man werde am 29. Jänner in Niederösterreich auf Sieg spielen, stellte er klar. Er freute sich zunächst, dass der „Corona-Wahnsinn" und „Rundumschlag einer dilettantischen Regierung" nun Geschichte sei. „Wir Freiheitlichen haben genau dieses Corona-Regime zerschlagen", zeigte er sich überzeugt. Und kündigte an: „Ich trete an, um das System ÖVP zu brechen.“ Die letzte schwarze Bastion werde in Niederösterreich fallen. Zugleich warnte Landbauer davor, nun angesichts guter Umfragen hochmütig zu werden: „Wir haben noch nicht gewonnen." Aber man könne gewinnen. Es gelte nun, in den nächsten Gang hochzuschalten.
Zuletzt wurde Bundesparteichef Herbert Kickl feierlich empfangen: „Ich bin jetzt richtig beschämt“, meinte dieser ob des Applauses. „Ich bin wieder da", versicherte der zuletzt erkrankte Politiker, der „letzte Bazillus" sei wieder verschwunden. Mit dabei hatte er stattdessen einen Appell: Nur die FPÖ stünde auf der Seite der Bevölkerung, nicht das „Konglomerat" aller anderen Parteien, erklärte er. Bundespräsident Alexander Van der Bellen bezeichnete er als „Alexander der Schwache".
Kickl schwärmt von freiheitlichem Bundeskanzler
Kickl konstatierte einen „Dachschaden" in der Politik und forderte einmal mehr Neuwahlen. Allerdings: Die Regierung sei zu feige, um zurückzutreten. Es handle sich offenbar um eine Selbsthilfegruppe, der es nur um das eigene Überleben bis 2024 gehe. „Aber da werden wir ihnen einen Strich durch die Rechnung machen, aber einen ordentlichen.“ Man werde nach der nächsten Wahl das Kommando übernehmen und „retten, was zu retten ist“. Er hoffe etwa auf einen „Riesenerfolg" in Niederösterreich. „Wenn das erledigt ist, dann liebe Freunde, braucht es einen Erfolg bei den Nationalratswahlen. Es braucht einen freiheitlichen Sieg.“ Es sei auch egal, wer gegen die FPÖ in den Ring steige, versicherte er den Anhängern. „Dann gibt es einen freiheitlichen Bundeskanzler", prophezeite er. Man könne vermuten, wer das sein könnte, meinte er angesichts der "Herbert, Herbert"-Rufe im Saal.
Er freue sich auch auf die Wahl in Niederösterreich - und auf die folgenden Landtagswahlen. Er werde dabei auch seine grüne Jacke anziehen, die für Diskussionen gesorgt habe, versprach er. Sie sei warm und werde außerdem in Kärnten hergestellt. Auch ein "Grüner-Jacken-Tag" sei denkbar. Niemand könne ihm vorschreiben, was er trage, ließ er wissen.
(APA/Red.)