Die Suche nach einem neuen Twitter-Chef blieb bislang erfolglos.
Twitter

Der Absturz der erfolgsverwöhnten Überflieger

Er ist nicht mehr der reichste Mann der Welt und erhält überdies noch einen unrühmlichen Titel im Guinness-Buch der Rekorde. Doch nicht nur Elon Musk ist mit Twitter tief gefallen. Die sozialen Netzwerke stehen 2023 vor großen Aufgaben.

Die Twitter-Übernahme hat Elon Musk mehr als 44 Milliarden Dollar gekostet. Mehr noch, den Titel „Reichster Mann der Welt“ musste er an den französischen Unternehmer Bernard Arnault abgeben. Und nun steht er auch noch im Guinness-Buch der Rekorde, doch nicht so, wie er es gern hätte: Musk wird der „größte Verlust an Privatvermögen“ binnen eines Jahres attestiert. Über 180 Milliarden US-Dollar soll er laut Schätzungen in zwölf Monaten eingebüßt haben. Abgelöst hat er damit nach mehr als 20 Jahren den japanischen Tech-Investor Masayoshi Son, der einst 58 Milliarden US-Dollar in den Sand gesetzt hatte.

Laut Forbes ist Musks Nettovermögen von einem Höchststand von 320 Milliarden Dollar per Ende 2021 auf 138 Milliarden Dollar im Jänner 2023 gesunken. „Kurzfristiger Marktwahnsinn ist unberechenbar“, twitterte Musk nach Börsenschluss am 30. Dezember 2022. Ein Trend, der sich auch 2023 fortsetzen könnte. Doch nicht nur für Elon Musk und Twitter war es ein annus horribilis.

Im Oktober übernahm Musk mehr oder weniger freiwillig den Kurznachrichtendienst Twitter – für 44 Milliarden Dollar, wie sechs Monate zuvor angekündigt. Aktionäre wurden ausbezahlt, die Börse informiert, das Unternehmen privatisiert. Seitdem regiert er mit der Abrissbirne, kündigte die Hälfte der Mitarbeiter, liefert sich auf der Plattform Wortgefechte, feilscht medienwirksam um Abopreise, positioniert sich politisch, sperrt Kritiker und lässt darüber hinaus über seine Zukunft bei Twitter abstimmen. Mit einem eindeutigen Ergebnis: 57,7 Prozent sprachen sich für seinen Rücktritt aus. Und der 51-Jährige will sich dem tatsächlich fügen, die Suche gestalte sich aber schwierig, denn es gäbe keinen Interessenten, der „Twitter tatsächlich am Leben halten“ könnte.

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