Mit dem Gewinn der US Open 2020 erfüllte sich Dominic Thiem seinen Lebenstraum. Statt weiterer großer Titel folgten Motivationsprobleme, Formtiefs, eine schwere Verletzung und das Comeback. Wohin führt die Reise 2023?
Sollte Thomas Muster recht behalten, dann benötigt Dominic Thiem Geduld. Und zwar sehr viel davon. „Es gibt eine Faustregel“, hatte Muster, die ehemalige Nummer eins der Welt, der „Presse am Sonntag“ vor wenigen Monaten erklärt: „Die Zeit, die du im Turniertennis fehlst, brauchst du dreimal, um wieder dort hinzukommen.“ Das klingt ziemlich ernüchternd. Und im Fall Thiem, der nach seiner im Juni 2021 erlittenen Handgelenksverletzung neun Monate keine Turniere bestreiten konnte, bedeutet das Folgendes: Er wäre nach der Musterschen Regel im Sommer 2024 wieder „der Alte“.
Läuft alles nach Plan, bestreitet Dominic Thiem 2023 seine erste volle Saison seit vier Jahren. 2020 durchkreuzte ein lästiges Virus die Pläne der Tenniswelt, 2021 folgte die Verletzung, Ende März 2022 das Comeback. Jetzt, wo die ATP-Tour 2023 mit den Australian Open ab Montag wieder richtig Fahrt aufnimmt, stellt sich also eine Frage: Was kann Dominic Thiem, der vor nicht allzu langer Zeit als potenzielle Nummer eins und erster Herausforderer der „Big three“ um Federer, Nadal und Djoković gehandelt wurde, noch erreichen?