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"Wilder Hund" Schwarz: Erst Wengen, jetzt Kitzbühel?

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Männer-Rennsportleiter Marko Pfeifer legt weiteren Abfahrts-Einsätzen keine Steine in den Weg, also ruft jetzt auch der Hahnenkamm.

Der Plan von ÖSV-Rennsportleiter Marko Pfeifer, was seinen Kärntner Landsmann Marco Schwarz betrifft, beginnt zu greifen. Für seine erste Weltcup-Abfahrt suchte sich Schwarz am Samstag den Klassiker Wengen aus und fuhr auf Anhieb auf den sechsten Platz. "Hut ab, ein wilder Hund!", sagte Pfeifer. "Das tut uns natürlich gut nach den ganzen Ausfällen und dem Rücktritt von Matthias Mayer." Weitere Speed-Einsätze stehen Schwarz nun frei - sogar ein Kitzbühel-Start ist möglich.

"Es ist wirklich unglaublich. Erste Weltcup-Abfahrt bei einem Klassiker, dann ein sehr imposanter Auftritt von ihm. Bei den Teilzeiten ist er teilweise Zweiter gewesen", schwärmte Pfeifer von seinem langjährigen Schützling, den er - wie die meisten im österreichischen Skiteam - nur "Blacky" nennt. "Das war immer ein Ziel von mir, auch als ich noch Gruppentrainer war, ihn in Richtung Speed zu entwickeln. Er ist jetzt in einem Alter, wo das genau passt, und er ist auch bereit dazu, diesen Schritt zu machen."

Von seinen vier Weltcupsiegen hat der Blondschopf aus Radenthein einen in einem City-Event (Oslo 2019) gefeiert, dazu kommt der Kombi-Erfolg in Wengen 2019 neben zwei im Slalom (Adelboden und Schladming 2021). Auch künftig sieht sich Schwarz schwerpunktmäßig als Techniker. "Ein paar Ausflüge in die Speed-Disziplinen taugen mir voll und das will ich weiterhin machen", betonte er. "Dass ich in vier Disziplinen bei jedem Rennen am Start sein werde, das wird es aber nicht spielen."

Für Pfeifer jedenfalls schlummert mehr in dem Athleten. "'Blacky' ist für mich ein Skifahrer, der jede Disziplin sehr gut fahren kann." Auch Starts bei den zwei Abfahrten in der Hahnenkammwoche sind daher nicht ausgeschlossen. "Jetzt nach dem sechsten Platz werden wir uns sicher noch einmal zusammensetzen in Ruhe", verriet Pfeifer. "Kitzbühel ist eine technische Strecke, das könnte ihm auch liegen. Vielleicht hat er jetzt Lunte gerochen." Schwarz sagte vor diesen Gesprächen, er wolle sich auf den dortigen Slalom konzentrieren.

Bei der WM könnte aber ein wahres "Monsterprogramm" auf ihn warten, wie es Pfeifer formulierte. Denn nicht nur ist Schwarz in Slalom, Riesentorlauf und Kombination (als Titelverteidiger) gesetzt, es drängen sich vorerst keine Teamkollegen auf, die ihn in Abfahrt und Super-G aus dem Aufgebot verdrängen könnten. Zumal Pfeifer in den beiden Speed-Disziplinen dank Doppel-Weltmeister Vincent Kriechmayr fünf Plätze besetzen kann. "Da muss man, glaube ich, einen sehr guten Plan machen", wollte sich Schwarz noch auf nichts festlegen. "Auf den Körper horchen, auf die Kräfte horchen. Dann wird man sehen."

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