Schloss Schönau: Ein Transitlager vor allem für Juden aus der Sowjetunion.
Lager Schönau

Als der „Schwarze September“ im Jänner zuschlagen wollte

Anfang 1973 wollten Palästinenser mit Hilfe von Neonazis jüdische Geiseln nehmen. Doch der Anschlag auf das Lager Schönau in Niederösterreich wurde rechtzeitig durchkreuzt. Er führte dann auch zur Gründung der Spezialeinheit Cobra.

Es war nur ein Detail, aber es stach ins Auge: Einer der Pässe von drei angeblichen israelischen Touristen war an einem jüdischen Feiertag ausgestellt worden. Das konnte nicht sein. Der Portier in einem Hotel in der Nähe des Westbahnhofs schöpfte Verdacht. Als die „Hotelkontrolle“ der Staatspolizei vorbeikam, um sich die Gästemeldungen routinemäßig anzusehen, schlug der Mann Alarm. Die Beamten legten sich auf die Lauer. Das Trio wurde gestellt, als es vom Zimmer herunterkam.

Und tatsächlich, es waren keine Israelis, sondern palästinensische Terroristen. Sie gehörten zur Gruppe „Schwarzer September“, die nur wenige Monate zuvor, am 5. September 1972, elf israelische Sportler bei der Münchner Olympiade als Geiseln genommen hatte. Zwei der Athleten wurden sofort ermordet, neun weitere starben bei einem missglückten Befreiungsversuch. Der Name „Schwarzer September“ ist seitdem gleichbedeutend mit Terror.

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