Klima:Wandel

War es das mit dem Skifahren?

Auch in Schruns in Vorarlberg war an eine Abfahrt ohne Kunstschnee nicht zu denken.
Auch in Schruns in Vorarlberg war an eine Abfahrt ohne Kunstschnee nicht zu denken.APA/Dietmar Stiplovsek
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Schlamm statt Schnee. Die Erhitzung stellt die Skination vor die Sinnfrage. Auch der Kunstschnee wird nicht alle Regionen retten.

Die ganze Woche lang klebten in Wien Aktivistinnen und Aktivisten auf den Straßen, um auf die Folgen der Erderhitzung aufmerksam zu machen. All jene, die während der Weihnachtsfeiertage versucht haben, ein wenig Ski zu fahren, hätten die umstrittenen Straßenblockaden wohl nicht gebraucht, um sich des Problems bewusst zu werden. Wo sonst zum Jahreswechsel verträumte Schneelandschaften auf die Urlauber warteten, schlängelten sich heuer nur schmale Kunstschnee-Bänder durch die matschigen Wiesen. Bei Temperaturen wie sonst im Frühling braucht es keine Klimaforscher mehr, um zu begreifen, dass tatsächlich jeder zweite Gletscher verschwinden wird. Nicht nur in Österreich, auch in Frankreich und in der Schweiz mussten etliche Skigebiete den Betrieb einstellen. In Summe sei die Buchungslage gut, beruhigen die Hoteliers. Die Liftbetreiber produzieren Kunstschnee wie nie zuvor und üben sich in Zweckoptimismus. Doch die Frage bleibt: Wie lang kann das in der Wintersportnation Österreich noch gutgehen?

Einer, der es wissen muss, ist Andreas Gobiet. Der Schnee- und Lawinenexperte bei Geosphere Austria (früher ZAMG) hat zuletzt drei Jahre lang den Einfluss des Klimawandels auf die Zukunft des heimischen Schnees erforscht. Entwarnung will er keine geben: „Was wir in den letzten Wochen gesehen haben, ist selbst in Zeiten des Klimawandels sehr extrem“, sagt Gobiet. Wie warm oder kalt einzelne Winter seien, habe wenig mit dem Klima und mehr mit Großwetterlagen zu tun. Dennoch sei unbestreitbar, dass die Erderwärmung in Österreich schon jetzt deutlich stärker zu spüren ist als im Rest der Welt. Seit den 1970er-Jahren sind die Temperaturen im Schnitt um zwei Grad gestiegen. Bis zum Ende des Jahrhunderts könne es noch einmal so viel werden, erwarten die Forscher. „Da wird es solche Wärmephasen wie heuer deutlich öfter geben.“

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