"Nurses' Health Study"

Studie: Gesunde Ernährung senkt Darmkrebsrisiko um 20 Prozent

Untersuchungen mit bis zu 36 Jahren Beobachtungszeit weisen pflanzlich basierte Ernährung als Jungbrunnen aus. Die Sterblichkeit nimmt um bis zu 20 Prozent ab. Männern mit vegetarisch orientierter Ernährung leiden deutlich seltener unter Darmkrebs.

Abseits der Fortschritte der Medizin in Diagnose und Therapie und ausreichend körperlicher Betätigung bleibt eine gesunde Ernährung das beste Mittel, um gesund zu bleiben und länger zu leben. Zwei internationale Studien zeigten jetzt eine Reduktion der Gesamtsterblichkeit bzw. eine Verringerung des Darmkrebs-Erkrankungsrisikos um jeweils rund 20 Prozent bei gesunder bzw. vermehrt pflanzlicher Ernährung.

Erst vor wenigen Tagen (9. Jänner) ist in JAMA Internal Medicine eine Beobachtungsstudie mit bis zu 36 Jahren Zeitspanne von chinesischen, japanischen und US-Ernährungs- und Epidemiologiespezialisten erschienen. Die Wissenschafter untersuchten anhand von 75.230 Frauen aus der in Fachkreisen weltbekannten "Nurses' Health Study" (1984 bis 2020) mit US-Krankenschwestern als Teilnehmerinnen und anhand von 44.085 Männern aus der "Health Professionals Follow-Up Study" (1986 bis 2020) die Assoziation von Gesamt- und Krankheits-spezifischer Mortalität und mehr oder minder gesunder Ernährung. Berücksichtigt wurde das Maß, in dem sich die Probanden gemäß vier empfohlener Diätformen ernährten, so zum Beispiel nach dem Grad mediterraner oder gesunder vegetarisch orientierter Kost.

Gesamtsterblichkeit um bis zu 20 Prozent reduziert

Die Beobachtungszeit betrug insgesamt fast 3,6 Millionen Jahre an Lebenszeit der Gesamtgruppe. Fazit, so die Autoren der Studie (doi:10.1001/jamainternmed.2022.6117): Wenn man die 20 Prozent mit der am stärksten praktizierten gesunden Ernährung mit den 20 Prozent der Teilnehmer mit der am geringsten praktizierten Orientierung an den vier empfohlenen Diätvarianten verglich, zeigte sich eine Verringerung der Gesamtsterblichkeit (alle Ursachen) um 14 bis 20 Prozent.

Das galt in der Tendenz auch für einzelne Todesursachen wie Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Krebs oder Krankheiten der Atemwege. Die Abnahme der Gesamtmortalität bei gesünderer Ernährung war gleich über alle ethnischen Gruppen hinweg.

Bereits vor einigen Wochen (29. November) ist im Online-Fachjournal BMC Medicine eine ähnliche Studie von südkoreanischen und US-Wissenschaftern zur Verbindung zwischen pflanzlich-basierter Ernährung und der Häufigkeit von Dickdarmkrebs-Erkrankungen erschienen. Auch dabei handelte es sich um eine Langzeit-Beobachtung (19,2 Jahre) mit sehr großen Teilnehmergruppen: 79.952 Männer und 93.475 Frauen aus Hawaii und aus dem Raum von Los Angeles (US-Staat Kalifornien) im Alter von rund 60 Jahren. Dickdarmkrebs ist weltweit die dritthäufigste Krebserkrankung und die vierthäufigste Krebs-Todesursache.

Unterschiede zwischen Männern und Frauen

In dieser Studie (DOI: 10.1186/s12916-022-02623-7) wurde ein Zusammenhang zwischen dem Risiko, an Darmkrebs zu erkranken, und der Qualität pflanzlich orientierter Ernährung untersucht. Es ging dabei zum Beispiel um den Konsum von Vollkornprodukten, Obst, Gemüse etc. oder um verarbeitetes Getreide, um Fruchtsäfte oder Zucker.

Erstautor Jihye Kim (Kyung Hee Universität/Südkorea) und die anderen beteiligten Wissenschafter fanden einen offenbar geschlechtsspezifischen Zusammenhang heraus: Wiederum im Vergleich zwischen den 20 Prozent mit der gesündesten pflanzlich basierten Diät und den 20 Prozent mit dem geringsten gesundheitlichen Wert ihrer Ernährung hatten Männer ein um rund 20 Prozent geringeres Dickdarmkrebsrisiko. Bei den Frauen zeigte sich kein statistisch signifikanter Unterschied. Der Grund dafür könnte in dem geringeren Erkrankungsrisiko (Darmkrebs) von Frauen generell liegen.

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