Während die Aktien im Vorjahr weltweit nach unten rasselten, konnte man mit einer simplen Methode sogar Gewinne einfahren. Wie funktioniert sie? Für wen ist sie sinnvoll? Und kann sie auch 2023 gutgehen?
New York. Für viele Investoren war das vergangene Börsenjahr ein Debakel, mit Aktien wie auch mit Anleihen wurden quer über alle Regionen hinweg Verluste eingefahren. Dass die wichtigsten Anlageklassen gemeinsam fallen, ist historisch sehr ungewöhnlich. In der Regel können Anleger ein Minus am Aktienmarkt reduzieren, indem sie auch in solide Staatsanleihen investieren. Darauf beruht die altbekannte 60/40 Regel, die zu einer Verteilung von 60 Prozent Aktien und 40 Prozent Anleihen rät. Nicht so im Jahr 2022: Der Aktienmarkt und der globale Anleihemarkt gaben jeweils zweistellig nach.
Umso bemerkenswerter ist die Tatsache, dass mit einer simplen Strategie im katastrophalen Börsenjahr 2022 ein Gewinn erzielt werden konnte.
Und zwar mit der „Dogs of the Dow“-Strategie. Diese Taktik wurde von dem US-Investor Michael O'Higgins in seinem Anfang der 1990er-Jahre publizierten Buch „Beating the Dow“ propagiert. Dabei wählt man stets zu Jahresbeginn jene zehn Mitglieder des Dow Jones Index aus, die die höchste Dividendenrendite abwerfen. Dann wird der gleiche Betrag in jedes der zehn Papiere investiert und das Kapital für ein Jahr nicht angefasst. 2022 belief sich der Gewinn auf 2,2 Prozent, während beim gesamten Dow Jones Index – ebenfalls inklusive ausgeschütteter Dividenden – ein Minus von sieben Prozent und beim marktbreiten S&P-500-Index ein Verlust von 18 Prozent verkraftet werden musste.