Bausparen galt lange als spießig und fad. Jetzt, mit steigenden Zinsen, kommt das Modell zurück, und die Nachfrage steigt sprunghaft an. Wie attraktiv ist es wirklich? Wie viel kann man für sich – oder seine Kinder – gewinnen?
Wien. Die Österreicher sind, wenn es ums Geldanlegen geht, sehr auf Sicherheit bedacht, um nicht zu sagen: spießig, ein Volk von Sparbuchbesitzern und Bausparern. Das war schon immer so und ist es auch noch heute, wenn man sich die Ergebnisse von Umfragen zum Sparverhalten anschaut. Vier von zehn Österreichern nämlich haben einen Bausparvertrag. Allerdings hat sich – langsam, aber doch – herumgesprochen, dass in der jahrelangen Nullzinsphase billiges Geld für die Anschaffung oder Sanierung von Immobilien auch über einen simplen Hypothekarkredit zu haben ist. 1997, also vor 25 Jahren, hatte es laut Notenbankstatistik mehr als sechs Millionen Bausparverträge gegeben. Diese Zahl hat sich bis 2021 auf 3,6 Millionen fast halbiert.
Doch nun ist plötzlich alles anders. Seitdem die Europäische Zentralbank (EZB) im vergangenen Frühjahr die Zinswende eingeleitet hat, um die galoppierende Inflation in den Griff zu bekommen, steigen nicht nur die Bauzinsen (sie haben sich im gesamten Vorjahr auf durchschnittlich vier Prozent vervierfacht). Es klettern auch die Kreditzinsen, womit auch die Finanzierung eines Eigenheims über einen herkömmlichen Kredit deutlich teurer geworden ist – vor allem wenn er variabel verzinst ist.
Gleichzeitig kam aber auch in die Sparzinsen Bewegung, was traditionelle Produkte jetzt wieder attraktiv macht. Mit einem Wort: Bausparen ist wieder „in“, wie es die S-Bausparkasse formuliert.