USA

Druck auf Joe Biden wächst

Der Fund weiterer nicht zurückgegebener Dokumente aus der Zeit der Obama-Regierung bringt den Präsidenten in Bedrängnis.

Washington. Im Privathaus von US-Präsident Joe Biden im US-Staat Delaware sind weitere Geheimdokumente aufgetaucht. Bidens Berater Richard Sauber teilte am Wochenende mit, er habe dort weitere fünf Seiten an vertraulichen Regierungsunterlagen gefunden. Die Enthüllung bringt den 80-jährigen Präsidenten weiter in Bedrängnis. In den Tagen zuvor hatten Bidens Mitarbeiter bereits in mehreren Tranchen an verschiedenen Orten Unterlagen aus seiner Zeit als US-Vizepräsident entdeckt.

Der Präsident und das Weiße Haus stehen wegen ihrer Kommunikationspolitik in dem Fall stark in der Kritik. Der neue Fund trägt weiter dazu bei, denn das Weiße Haus hatte die Suche schon für beendet erklärt.

Biden war von 2009 bis 2017 Stellvertreter des damaligen Präsidenten, Barack Obama. Vertrauliche Regierungsunterlagen aus dieser Zeit sind nun nach und nach in privaten Büroräumen Bidens in der Hauptstadt Washington und in seinem Haus in Wilmington in Delaware aufgetaucht. In Wilmington entdeckten Mitarbeiter Geheimunterlagen in Bidens Garage, was dem Demokraten besonderen Spott bescherte, aber auch in einem angrenzenden Raum, den Biden seine „persönliche Bibliothek“ nannte.

Am Donnerstag hatte Justizminister Merrick Garland einen Sonderermittler eingesetzt, um den Fall zu untersuchen. Der Dokumentenfund bei Biden hat auch deshalb große Brisanz, weil der frühere republikanische Präsident Donald Trump mit einem ähnlichen Fall im Sommer für einen Skandal gesorgt hat: Trump bewahrte nach seinem Auszug aus dem Weißen Haus in großem Umfang vertrauliche Regierungsunterlagen in seinem privaten Anwesen in Florida auf, darunter etliche Dokumente mit höchster Geheimhaltungsstufe.

Republikaner üben heftige Kritik

Die Bundespolizei FBI durchsuchte das Anwesen und beschlagnahmte diverse Papiere. Biden kritisierte Trumps Umgang mit den Dokumenten damals. Nun ist er selbst heftiger Kritik von Trump und den Republikanern ausgesetzt. (APA/DPA)

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