Puck-Bastion in Kagran Emotionen auf Eis

Eishockey. Die Vienna Capitals unterlagen Pustertal mit 2:3, der Traum vom dritten Titel lebt aber weiter.

Wien. „Nieder mit dem HCP!“, schrien 3400 Fans der Vienna Capitals in der Steffl-Arena. Österreich ist zwar keine Eishockey-Nation, doch stehen Spiele in Kagran an, gibt es kaum Wichtigeres. Die Capitals empfingen die Pustertal Wölfe. Natürlich, das Heimteam war überlegen, auch Farben auf Hauben, T-Shirts und Schals strahlten nach dem 5:3 gegen die Graz 99ers. Dass die Partie mit 2:3 und damit im achten Vergleich erstmals gegen die Südtiroler verloren ging, dämpfte die Stimmung nur kurz. Der Klub bleibt der Puck-Magnet in Wien und Umgebung.

Es ist der Eishockey-Hotspot in Ostösterreich, hier sorgt selbst der Nachwuchsbereich für Furore. Ab dem Volksschulalter wird gespielt, Stürmer Christoph Kromp sagt: „Einige schaffen es auch aus dem Nachwuchs bis ganz nach oben. Jedoch könnten es mehr sein. Es werden nämlich zu viele Ausländer nach Österreich gebracht.“ Die Legionärsfrage plagt das Eishockey weiterhin. Ohne sie geht es nicht, sind es zu viele, wird geraunzt. Ob mit Punkteregelung oder jetzt ohne.

Gegen Pustertal trafen James Sheppard und Benjamin Finkelstein, das war zu wenig. Aber, die Saison ist noch lang, der Grunddurchgang dauert noch 15 Runden, dann folgen die Play-offs.

Die Ice-Liga hat es trotz gewöhnungsbedürftigen Spielplans geschafft: Es gibt geregelten Betrieb, dazu internationale Konkurrenz mit Pustertal, Fehervar, Asiago oder Laibach. Man weckt Emotionen, es wird diskutiert – der Puck bleibt im Spiel. Und in Kagran wird geträumt vom dritten Meistertitel. Ob mit Legionären oder Eigenbauspielern. (hau)


Vienna Capitals – Pustertal 2:3 (0:2, 2:1, 0:0).
Tabelle: Innsbruck (80/37) vor Südtirol (78/37).

("Die Presse", Print-Ausgabe, 16.01.2023)

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