Polizei

Die Opernball-Demo kehrt heuer zurück

Eine Opernball Demo aus dem Jahr 2003, bei der die Polizei rund 60 Personen festnahm.
Eine Opernball Demo aus dem Jahr 2003, bei der die Polizei rund 60 Personen festnahm.(c) Clemens FABRY
  • Drucken

Bei der bereits angemeldeten Kundgebung der Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) werden 200 Teilnehmer erwartet. Die letzte Opernball-Demo fand 2018 statt, der letzte Ball 2020.

Es gehörte bis 2018 fast zu jedem Opernball dazu: Die draußen stattfindende Opernball-Demo. Sie findet heuer wieder statt. Auf Anfrage der „Presse“ teilte das am Montag die Wiener Polizei mit. Laut der eingegangenen Versammlungsanzeige der Kommunistischen Jugend Österreichs (KJÖ) werden 200 Teilnehmer erwartet. „Die Wiener LPD (Anm.: Landespolizeidirektion) setzt alle rechtlich vorgesehenen Schritte des Versammlungsgesetzes“, hieß es.

Am Anfang stand Franz-Josef Strauß

1987 gab es die erste Demonstration gegen den Wiener Opernball. Grund dafür war allerdings nicht der Ball an sich, sondern der Opernballgast Franz Josef Strauß und dessen Atompolitik. Weil der bayerische CSU-Ministerpräsident massiv den Bau der atomaren Wiederaufbereitungsanlage Wackersdorf betrieb und wie jedes Jahr den Wiener Opernball besuchte.

Es flogen Steine, die Polizei setzte Schlagstöcke ein. Der damalige Grünabgeordnete Manfred Srb sprach von „Sauerei“ und „Polizeistaat“. Es gab mehrere Verletzte und rund 40 Festnahmen. Die Grünen erhoben massive Vorwürfe gegen die Exekutive, die wahllos Personen verprügelt, niedergestoßen und durch die Stadt gejagt hätte. Der damalige Innenminister Karl Blecha (SPÖ) verteidigte den Einsatz.

Ein Jahr später richtete sich der Protest erstmals gegen den Ball selbst. Trotz eines Demo-Verbotes der Polizei versammelten sich zwischen 2500 (Angaben der Exekutive) und 4000 (Veranstalter) vor dem Sangeshaus. Es gab zwar vereinzelt Zusammenstöße, blieb aber im Vergleich zum Vorjahr und den beiden darauffolgenden Jahren relativ ruhig.

Motto: „Eat the rich"

Ebenso ruhig und friedlich verlief auch die letzte Opernball Demo im Jahr 2018. Vor der Eröffnung hatten sich gegen 18 Uhr knapp 100 Gegendemonstranten bei der U6-Station Josefstädter Straße versammelt. Die KJÖ hatte zur Kundgebung mit dem bereits wohlbekannten Motto „Eat the Rich“ aufgerufen. Die lautstark aber friedliche Schlusskundgebung fand am Platz der Menschenrechte vor dem Museumsquartier statt. Zu hoffen bleibt, dass es in diesem Jahr auch so wird.

Lesen Sie mehr zu diesen Themen:


Dieser Browser wird nicht mehr unterstützt
Bitte wechseln Sie zu einem unterstützten Browser wie Chrome, Firefox, Safari oder Edge.