Die Energiepreise lassen nach, die Strompreisbremse wirkt. Der Höhepunkt der Inflation ist überschritten. Doch die hohen Lohnabschlüsse aus Herbst und Winter werden 2023 zu einem kräftigen Preisschub bei Dienstleistungen führen.
Prognosen sind bekanntlich schwierig, vor allem wenn sie die Zukunft betreffen – von wem dieses Zitat stammt, ist nicht restlos geklärt (Karl Valentin? Mark Twain? Winston Churchill?), aber dass es zutrifft, wird niemand bestreiten. Das zeigt sich nun auch bei den Energiepreisen. Die Weltmarktpreise haben sich seit dem Höhepunkt im Sommer wesentlich entspannt. Aber vorausgesehen wurde das so nicht. Als die Energieversorger ihren Kunden im Herbst Boni anboten, als Gegenleistung für eine einjährige Bindung, rieten Experten dazu. Nun wären diese Kunden mitunter besser dran, hätten sie sich nicht so lang gebunden. „Die Kunden, die diese Bindung vereinbart haben, werden erst später von einer Tarifsenkung profitieren“, sagt Josef Baumgartner, Inflationsexperte des Wifo, zur „Presse“.
2022 kletterte die Inflation auf den höchsten Stand seit 1974. Im Dezember bremste sich die Geschwindigkeit der Teuerung ein, die Preise bleiben aber noch eine Weile hoch. Ein Überblick.