Die Fridays-for-Future-Galionsfigur Luisa Neubauer kritisiert nach der Gewalt am Wochenende die Grünen. Der Kampf um Lützerath sei „für die Klimabewegung ein historischer Moment“ geworden.
In Lützerath können die Bagger mit dem Graben beginnen. Kurz nach Montagmittag wurden die letzten Aktivisten aus einem Tunnel unter der verlassenen Siedlung geborgen. Die beiden hatten sich dort versteckt, um den Abriss des zuletzt nur noch von Aktivisten bewohnten Dorfes zu verzögern. Der Essener Energiekonzern RWE hatte ein Schweizer Unternehmen engagiert, um die Widerständler zum Aufgeben zu überreden. Nun sei man erleichtert, dass die beiden ihre lebensgefährliche Lage freiwillig verlassen haben, schrieb RWE in einer Aussendung.
Kurz bevor der letzte Tunnel geräumt war, trat in Berlin die Fridays-for-Future-Galionsfigur Luisa Neubauer vor die ausländische Presse. Auf der schwarzen Jeansjacke trug sie einen Button mit einem gelben X, dem Symbol der Besetzer von Lützerath. „Das ist für die Klimabewegung ein historischer Moment“, sagte sie. In der Siedlung Lützerath habe sich eine „Art Klimaschauplatz“ entwickelt, wie er in europäischen Ländern nicht so oft zu erleben sei. „Es war einer der sehr seltenen Momente, in denen man Schwarz und Weiß erkennt, was eigentlich falsch läuft in dieser Welt“, so Neubauer.