Verteidigungsministerin Christine Lambrecht schmeißt hin. Die Probleme des deutschen Heeres sind damit nicht gelöst. Es fehlt nicht nur an Geld, sondern auch am Willen.
Das Ende kam schriftlich. Kein Auftritt vor den Kameras, keine persönlichen Worte. Davon gab es in den vergangenen Wochen genug, selten stieg Christine Lambrecht dabei gut aus. „Die monatelange mediale Fokussierung auf meine Person lässt eine sachliche Berichterstattung und Diskussion über die Soldatinnen und Soldaten, die Bundeswehr und sicherheitspolitische Weichenstellungen im Interesse der Bürgerinnen und Bürger Deutschlands kaum zu“, schrieb sie also. Die deutsche Verteidigungsministerin bat am Montag um ihre Entlassung.
Es ist wohl der Schlusspunkt in der politischen Karriere der 57-jährigen Sozialdemokratin, die über kein Abgeordnetenmandat verfügt. Ein Jahr lang hatte sie sich als Anführerin eines der bedeutsamsten Heere Europas versucht. Dabei machte sie sich mit ihren undurchdachten Auftritten und ihrem Desinteresse an militärischem Fachwissen zum medialen Gespött, ihr Rücktritt wurde öfters herbeigeschrieben. Nun muss jemand anderer sich einer Mission stellen, deren Gelingen oder Scheitern über Jahre bestimmen wird, wie sich der europäische Kontinent entwickelt: dem Umbau der deutschen Bundeswehr.