Hochschulplan

Polascheck will Zahl der Uni-Abschlüsse steigern

Treppenaufgang der Universität Wien
Treppenaufgang der Universität Wien(c) Presse, Clemens Fabry
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Geht es nach dem Plan des Bildungsministers, soll bis zum Jahr 2030 die Marke von 64.600 Studienabschlüssen pro Jahr geknackt werden.

An den österreichischen Hochschulen soll die Zahl der Studienabschlüsse von 57.100 (2019/20) auf rund 64.600 im Jahr 2030 gesteigert werden. Das sieht der neue Hochschulplan des Bildungsministeriums vor. Besonders stark steigen soll die Zahl der Abschlüsse an den Pädagogischen Hochschulen (PH) und Fachhochschulen (FH), nur gering fällt das geplante Plus bei den öffentlichen Universitäten aus. Dafür ist an ihnen eine Verbesserung der Betreuungsrelationen geplant.

Der Hochschulplan legt die Dachstrategie für die vier Hochschultypen (Öffentliche Universitäten, FH, PH, Privatuniversitäten) vor allem für den Bereich Lehre fest. Inhaltlich ist sie damit eine Art Gegenstück zur FTI-Strategie zu den Themen Forschung, Technologie und Innovation. "Zum ersten Mal gibt es ein gemeinsames Strategiedokument, das die Universitäten und Pädagogischen Hochschulen ebenso umfasst wie die Fachhochschulen und Privathochschulen und das sowohl quantitative als auch qualitative Vorgaben für die Weiterentwicklung des Hochschulsystems in Österreichs enthält", so Bildungsminister Martin Polaschek (ÖVP) in einer Aussendung.

Unsicherheiten an den PH und Privatunis

An den öffentlichen Universitäten gibt man als Ziel im Jahr 2030 37.800 Studienabschlüsse an (2019/20: rund 36.500). Damit würde ihr Anteil an den Gesamtabsolventen aller Hochschulen von derzeit 64 Prozent auf 59 Prozent sinken. An den FH wird ein Anstieg von 15.500 auf 18.900 Absolventen angestrebt, der FH-Anteil an den Gesamtabsolventen würde damit von 17 auf 19 Prozent steigen.

Gröbere Unsicherheiten gibt es noch an den PH und Privatunis. 2019/20 gab es an den PH noch rund 2600 Absolventinnen und Absolventen - für 2030 wird eine Bandbreite von 4000 bis 5400 angegeben. Das liegt daran, dass die Lehrerausbildung demnächst wieder umstrukturiert wird und je nach Konstruktion mit mehr oder weniger Absolventen gerechnet wird. Im Schnitt rechnet man mit einer Steigerung des Anteils der PH-Absolventen an allen Hochschulabsolventen von fünf auf acht Prozent. An den Privatunis wird von einem Plus von 2.400 Absolventen (2019/20) auf 2500 bis 4400 gerechnet - auch hier gibt es eine Bandbreite aufgrund des möglichen Anwachsens der Zahl der Privatunis.

An den öffentlichen Unis soll bis die Betreuungsrelation von Professuren bzw. äquivalenten Stellen zu prüfungsaktiv betriebenen Studien von eins zu 39 auf eins zu 35 sinken. An den Fachhochschulen sollen weiter auf eine Lehrperson elf Studierende kommen. An den Pädagogischen Hochschulen soll die Relation Lehrpersonal pro Student von zwölf auf elf, an den Privatunis von 13 auf zwölf reduziert werden.

Deutlich bergauf soll es außerdem mit den Erstabschlüssen in den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik (MINT) gehen. Diese sollen von 8530 auf 10.300 (Unis und FH zusammengerechnet) ansteigen - der Frauenanteil an den Absolventen würde gemäß den Zielvorstellungen dabei von 33 auf 38 Prozent wachsen.

Weitere Ziele: Der Anteil der jährlichen Hochschulabsolventen, die einen Auslandsaufenthalt absolviert haben, soll von 17 Prozent (2019, also vor Corona) auf 26 Prozent steigen. Außerdem soll auf allen Ebenen der Frauenanteil erhöht werden - von den Rektoren (von 27 Prozent im Jahr 2020 auf 40 Prozent im Jahr 2030) bis zu wissenschaftlichen und künstlerischen Mitarbeitern (von 44 auf 50 Prozent).

(APA)

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