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Hans Knauß: "Die ÖSV-Strukturen in der Nachwuchsförderung sind aus der Steinzeit"

Johann Groder / EXPA / picturede
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Hans Knauß liebt Kitzbühel, hier treffen sich Kultur, Sport und Society. Dass Sieger aus Österreich fehlen, irritiert nicht nur ihn. Über Schwünge, fehlende Hundertstel, groteske Liftpreise, Franz Klammer - und kapitale Systemfehler im ÖSV.

Die Presse: Die Streif-Rennen gelten als Herzstück des österreichischen Skisports. Warum?
Hans Knauß: Es ist ein historisch gewachsenes Skirennen. Kitzbühel ist ein Spektakel, wie die Formel 1 in Monte Carlo. Die Streif verlangt einem alles ab, diese Piste ist extrem schwierig. Dazu hat sich rundherum mit all den Partys und VIP-Empfängen ein gesellschaftliches Event entwickelt, es ist einzigartig im Weltcup. Da gibt es nichts Vergleichbares, da hält nur die Formel 1 in Monaco mit.

Zwei Jahre lang fehlte der Pandemie wegen die Masse, es ging selbst hier nur um das Skifahren. Es mutete „unplugged“ an und war eigentlich wunderschön.
Das war auch schön, gar keine Frage. Trotzdem: Kitzbühel ist einfach mehr. Es braucht Sport und Spektakel, um den Stellenwert zu wahren. Ich habe 1999 hier gewonnen und gottlob war es zu einer Zeit, in der das ganze ÖSV-Team stark war, dazu fuhren wir einer fabelhaften Rekordkulisse. Da standen die Massen entlang der Streif, es war fabelhaft. Jeder Athlet tut mir leid, der die vergangenen zwei Jahre hier gefahren ist oder gewonnen hat, weil keine Fans da waren.

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