Wertsteigerung

Digitalisierung treibt das Geschäft an

(c) Nikola Milatovic
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AT&S AG. Der steirische Mikroelektronikhersteller AT&S ist der ALC-Sieger in der Kategorie Wertsteigerung. Covid-19 hat für einen Digitalisierungsschub gesorgt und die digitale Entwicklung um ein Jahrzehnt beschleunigt.

AT&S Austria Technologie & Systemtechnik Aktiengesellschaft ist der Sieger in der ALC-Kategorie Wertsteigerung. Der steirische Technologiekonzern aus Leoben konnte im Vorjahr unter den analysierten heimischen börsenotierten Unternehmen (die an der Börse Wien im Prime, Standard und Global Market gelistet sind) am meisten überzeugen.

Analysiert wurden die operativen Geschäftsentwicklungen der Unternehmen sowie deren Börsenwertentwicklungen im Zeitraum von zwölf Monaten (siehe Infokasten). Das AT&S-Ergebnis (Noplat) hat sich gegenüber der Vorperiode mehr als verdoppelt, betonen die ALC-Zahlenexperten von PwC. Was die Börsenkursbetrachtung angeht, so muss man berücksichtigen, dass im Vergleich zur Vorperiode die Kurse auf dem Markt zurückgegangen sind. AT&S konnte sich diesem Trend widersetzen und trotzdem den Kurs steigern.

Beim jüngsten ausgewiesenen Halbjahresumsatz konnte ein Rekordwert erzielt werden. Man schaffte im ersten Halbjahr 2022/23 erstmals mehr als eine Milliarde Euro Umsatz – was ein Plus von 53 Prozent zum Vorjahresvergleich bedeutet. Das bereinigte Ebita stieg um 139 Prozent auf 335 Millionen Euro. Das Wachstum sei von allen Segmenten getragen worden.

Der steirische Mikroelektronikhersteller gehört zu den weltweit führenden Unternehmen von High-End-Leiterplatten und IC-Substraten, Zweitere sind essenziell für das Geschäft mit Mikroprozessoren. „Die Digitalisierung, das Prozessieren enormer Datenmengen und die Elektrifizierung unserer Gesellschaften spielen uns in die Karten“, sagt AT&S-Vorstandsvorsitzender Andreas Gerstenmayer. „Im Wesentlichen geht es für uns um effizientes Daten- und Energiemanagement.“ Die digitalisierte Gesellschaft werde enorme Datenmengen generieren. Diese müssen verarbeitet, übertragen und gespeichert werden. Dafür werden äußerst leistungsfähige Mikroprozessoren benötigt. Covid-19 hat für einen massiven Digitalisierungsschub gesorgt, „und die digitale Entwicklung um ein Jahrzehnt beschleunigt“, sagt Gerstenmayer. In fast allen Ländern sei es nach Ausbruch der Pandemie zum Anstieg des Datenverkehrs um 30 bis 50 Prozent gekommen. Von 2020 bis 2025 erwartet Gerstenmayer „eine beinahe Vervierfachung des globalen Datenvolumens, von 95 auf 221 Zettabyte. Das ist ein gewaltiger Treiber des Geschäfts“ (ein Zettabyte entspricht einer Trilliarde Bytes, das ist ein Einser mit 21 Nullern, Anm.).

Ausbau wie geplant

Trotz aktuell vieler Krisenszenarien und eines global unsicheren wirtschaftlichen Ausblicks hält AT&S an seinen Ausbauplänen fest. Am neuen Standort in Kulim, Malaysia, werden gerade 1,7 Mrd. Euro investiert, am Firmensitz in Leoben sind es 500 Mio. Euro, „um technologisch noch schneller voranzukommen und eine Technologie nach Europa zu bringen, die es auf dem ganzen Kontinent bisher nicht gibt“, sagt Gerstenmayer.

AT&S hat rund 15.000 Beschäftigte an sechs Standorten, zwei sind in der Steiermark (Leoben und Fehring mit fast 2200 Beschäftigten) und vier in Asien. Dort werden die hohen Volumina produziert. In Österreich gebe es einen „High Mix“. Gerstenmayer: „Jeder Standort hat seine Schwerpunkte. Österreich ist und bleibt aber das Herz unseres globalen Unternehmens, vor allem auch, weil sich hier die Forschungszentrale befindet.“

Wertsteigerung

Fakten. Analysiert wurden die operativen Geschäftsentwicklungen der Unternehmen sowie deren Börsenwertentwicklungen im Zeitraum von zwölf Monaten. Hinsichtlich des Wertzuwachses werden überwiegend die vorhandenen Abschlüsse aus den jüngsten Geschäftsjahren verwendet. Für die Wertsteigerung selbst wurde die Marktkapitalisierung im Zeitraum Q3/2021 bis Q3/2022 jener der Vorjahresperiode gegenübergestellt.


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