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US-Großbanken melden deutlichen Gewinneinbruch zum Jahresende

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Goldman Sachs und Morgan Stanley mussten im letzten Quartal des abgelaufenen Jahres deutliche Gewinnrückgänge hinnehmen.

Die US-Großbanken Goldman Sachs und Morgan Stanley verzeichneten Gewinneinbrüche im Schlussquartal 2022. Schwache Erträge aus M&A-Deals und Verluste im Privatkundengeschäft haben den Gewinn der US-Bank Goldman Sachs im vierten Quartal spürbar einbrechen lassen. Das fünftgrößte US-Kreditinstitut mit dem Fokus auf Investmentbanking gab am Dienstag für den Oktober bis Dezember 2022 einen Nettogewinn von 1,19 Milliarden Dollar (1,1 Milliarden Euro) bzw. 3,32 Dollar je Aktie bekannt, um 69 Prozent weniger als im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten 2,16 Milliarden Dollar erwartet.

Mitte Jänner gab Goldman Sachs Verluste von 3,03 Milliarden Dollar für die vergangenen drei Jahre im Geschäft mit Plattformlösungen bekannt, welches das Geschäftsmodell des Instituts diversifizieren und weniger abhängig vom traditionellen Dealmaking-Geschäft machen sollte.

Wie ihre Rivalen erhöhte auch Goldman Sachs im vierten Quartal die Vorsorge für faule Kredite deutlich und legte 972 (Vorjahr: 344) Mio. Dollar zurück.

Auch Morgan Stanley mit Gewinnrückgang

Auch die US-Großbank Morgan Stanley hat im Schlussquartal 2022 aufgrund schwacher Geschäfte mit Fusionen und Übernahmen einen deutlichen Gewinnrückgang hinnehmen müssen. Der Überschuss brach im vierten Quartal binnen Jahresfrist um 41 Prozent auf 2,11 Milliarden Dollar (1,95 Milliarden Euro) ein, wie das Geldhaus am Dienstag mitteilte. Die Gewinnzahlen lagen dennoch über den Erwartungen der Analysten.

Insbesondere im Handelsgeschäft konnte Morgan Stanley von den unruhigen Börsen profitieren. Pro Aktie stand auf bereinigter Basis ein Gewinn von 1,31 Dollar in den Büchern. Analysten hatten dagegen nur 1,19 Dollar erwartet.

"Wir haben im vierten Quartal in einem schwierigen Marktumfeld solide Ergebnisse erzielt", erklärte Firmenchef James Gorman. Die Nettoerträge sanken im Zeitraum Oktober bis Dezember binnen Jahresfrist um 12 Prozent auf 12,7 Milliarden Dollar. Im Investmentbanking knickten sie sogar um 49 Prozent auf 1,25 Milliarden Dollar ein.

Die Zinswende in den USA, ein sich verschlechterndes Konjunkturumfeld und die geopolitischen Unsicherheiten infolge des Ukraine-Kriegs bewegten viele Unternehmen dazu, von Übernahmen und Fusionen erst einmal Abstand zu nehmen. Auch geplante Börsengänge wurden erst einmal auf Eis gelegt.

(APA)

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