Ostafrika.

Warum Äthiopien trotz Friedensvertrags ein Pulverfass bleibt

APA/AFP/YASUYOSHI CHIBA
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Nach dem Krieg in Tigray normalisiert sich langsam die Lage in der äthiopischen Konfliktregion. Doch der Frieden ist brüchig. Und Dürre bedroht Millionen.

Als das renommierte International Rescue Committee (IRC) in New York kurz vor Jahresende seine Prognose über die schlimmsten zu erwartenden humanitären Krisen für das Jahr 2023 veröffentlichte, fand sich eine Weltregion ganz oben an der Spitze der Liste: das Horn von Afrika. Auf Platz zwei hinter dem Krisenstaat Somalia: das von Friedensnobelpreisträger Abiy Ahmed geführte Äthiopien. Und damit jenes Land, das erst im November einen Friedensschluss und damit das theoretische Ende des zwei Jahre dauernden Konflikts in der Region Tigray verkündet hat.

Für die pessimistische Einschätzung des IRC waren freilich nicht nur der zermürbende Bürgerkrieg zwischen der Regierung und der Volksbefreiungsfront von Tigray (TPLF) im Norden sowie die zahlreichen ethnischen Spannungen in dem Vielvölkerstaat ausschlaggebend, sondern auch die schlimme Dürre, von der das Land heimgesucht wird. Hilfsorganisationen warnen vor einer Hungersnot. Etwa 22 Millionen Menschen sind nach Angaben des UN-Welternährungsprogramms auf Nahrungsmittelhilfe angewiesen, ein Sechstel der äthiopischen Bevölkerung. Die Zahl hat sich in fünf Jahren mehr als verdreifacht.

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