In Subsahara-Afrika erreicht die Gewalt gegen Christen einen neuen Höchststand. Christenverfolgung ist allerdings ein globales Problem.
Wien. Die Wucht der Detonation hat Holzbänke umgeworfen und Plastikstühle auseinandergerissen. Ein Textilstück ist in Blut getränkt. Die Aufnahmen stammen aus dem Ort Kasindi im Osten der Demokratischen Republik Kongo. Sie zeigen das Grauen nach einem Bombenanschlag. Die Explosion am Sonntag ereignete sich inmitten des Gottesdiensts einer Pfingstgemeinde, den sie wegen des großen Andrangs – es standen mehre Taufen an – ins Freie verlegt hatte. Mindestens 14 Gläubige starben, Dutzende wurden verletzt. Den Anschlag hat die ADF verübt, eine Rebellengruppe, die in der Unruheregion um Macht und Einfluss kämpft und sich als Ableger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) versteht.
Die Explosion, just zwei Wochen vor einem Papstbesuch in der mehrheitlich katholischen Republik, ist kein Einzelfall. „Die Gewalt gegen Christen in Subsahara-Afrika hat einen neuen Höchststand erreicht“, meldet das christliche Hilfswerk „Open Doors“, das heute seinen jährlichen Weltverfolgungsindex vorlegt. Nirgends müssen mehr Christen wegen ihres Glaubens sterben als in Nigeria. Während die Zahl der religiös motivierten Tötungen im Vorjahr weltweit leicht abnahm (von 5898 auf 5521), kletterte sie allein in Nigeria von 4650 auf 5014.