Boris Pistorius soll die zentrale Streitkraft Europas formen. Wie der 62-Jährige zu dieser Mission kam.
Der Anruf des Kanzlers kam am Montag. Ob er, Boris Pistorius, sich vorstellen könne, der nächste deutsche Verteidigungsminister zu werden? Die Antwort: Ja, er kann.
Was Boris Pistorius am Dienstagnachmittag bei einer eilig einberufenen Pressekonferenz in Hannover erzählte, ist nicht weniger als die Bestätigung für einen Verdacht, der sich in den vergangenen Tagen in Berlin verbreitet hatte: Der deutsche Bundeskanzler, Olaf Scholz (SPD), wusste bis vor Kurzem selbst nicht, wer die Hauptrolle in einem der bedeutsamsten Projekte der europäischen Gegenwart übernimmt, der Wiederaufrüstung Deutschlands, der oft zitierten Zeitenwende.