Leitartikel

Länder gegen Sozialversicherung: Höchste Zeit für einen Kassensturz

Für Ambulanzen und Gruppenpraxen soll eine dritte, vom Bund finanzierte Säule errichtet werden, fordern die Länder – angeführt von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und seinem Salzburger Amtskollegen Christian Stöckl (ÖVP).
Für Ambulanzen und Gruppenpraxen soll eine dritte, vom Bund finanzierte Säule errichtet werden, fordern die Länder – angeführt von Wiens Gesundheitsstadtrat Peter Hacker (SPÖ) und seinem Salzburger Amtskollegen Christian Stöckl (ÖVP).Die Presse, Clemens Fabry
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Das undurchsichtige und ineffiziente Finanzierungsmodell ist das größte Problem des Gesundheitssystems. So greifbar wie jetzt war die Lösung noch nie.

Neun von zehn Baustellen des österreichischen Gesundheitssystems – vom Personalmangel in Spitälern über zu wenig Kassenärzte bis hin zu unterschiedlichen Selbstbehalten in den Bundesländern – lassen sich auf dasselbe Grundübel zurückführen: die duale Finanzierung, die es in Europa sonst nur in Griechenland gibt. Alle anderen Länder haben sich für das eine oder andere Modell entschieden.

Gemeint ist die geteilte Finanzierung durch die Länder (also mit Steuergeld, auch Beveridge-Modell genannt) sowie Kassen (mit Sozialversicherungsbeiträgen, Bismarck-Modell). Mit der Folge, dass die Kassen die Patienten am liebsten in den Spitälern sehen, für die im Wesentlichen das Land bezahlt – unterstützt vom Bund, von den Gemeinden und auch den Kassen. So werden beispielsweise die Kosten für zahlreiche Untersuchungen wie etwa eine Computertomografie des Herzens und anderer Organe, die auch von niedergelassenen Radiologen angeboten wird, in Wien nicht übernommen, weswegen die Patienten in Spitäler ausweichen – dort müssen sie nicht extra dafür bezahlen.

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