Vor dem Amtsantritt der italienischen Regierungschefin vor drei Monaten waren die Befürchtungen groß, sie könne das Land von der EU wegführen. Doch die Postfaschistin agiert durchaus pragmatisch.
Rom. Als Giorgia Meloni Italiens Ministerpräsidentin wurde, war der Schreck in der EU groß: Was würde die Postfaschistin aus dem drittgrößten EU-Land machen? Drei Monate nach ihrem Antritt ist es ruhig geworden. Meloni ist in der harten Realität einer Regierungschefin angekommen.
Jüngst musste die Rechtsnationalistin zum ersten Mal eine Entscheidung verteidigen, die nicht nur teuer für ihre Wähler ist, sondern gegen die sie selbst aus der Opposition jahrelang polemisiert hatte. Zum Jahresbeginn beendete Meloni den Steuerrabatt auf Benzin, den ihr Vorgänger eingeführt hatte, um die wegen des Ukraine-Kriegs gestiegenen Benzinkosten abzufedern. Die empörten Tankstellenbetreiber wollen nun die Arbeit niederlegen. Es ist der erste Streik in Melonis Amtszeit.