Christian Hafenecker, neuer freiheitlicher Generalsekretär, spricht zum Antritt über den blauen Kanzleranspruch, Koalitionspräferenzen - und eine Neuauflage von Jörg Haiders Volksbegehren „Österreich zuerst“.
Es ist eine vielsagende Personalentscheidung, die von der FPÖ letzten Freitag getroffen wurde: Christian Hafenecker, der den Job als Generalsekretär mit der Parteiübernahme Norbert Hofers im Jahr 2019 abgegeben hatte, nimmt seinen alten Job als blauer Frontmann wieder auf – im Gespann mit dem bisherigen General Michael Schnedlitz. Der Hauptgrund dafür: Die FPÖ, neuerdings in Umfragen bundesweit vorne, sortiert sich für den Kampf um das Kanzleramt, wie Hafenecker im „Presse“-Gespräch zum Antritt als blauer General erklärt. „Wir sehen jetzt, dass es großen Zuspruch zur Politik der FPÖ Herbert Kickls gibt. Und jetzt wollen wir mehr PS auf die Straße bringen, um jederzeit kampagnenfähig zu sein.“ Denn: „Wir gehen davon aus, dass uns diese Regierung jede Sekunde um die Ohren fliegen kann, darauf wollen wir vorbereitet sein“, sagt Hafenecker. Eine Kampagne scheint indes unabhängig vom Fortbestand der Bundesregierung fix: Zwar sei in den FPÖ-Gremien die Neuauflage von Jörg Haiders Volksbegehren „Österreich zuerst“ noch nicht beschlossen – „aber ich sehe nichts, was dagegen spricht“, sagt Hafenecker.
Dass derzeit kein Koalitionspartner für Kickl in Sicht ist und eine Angelobung als Kanzler durch den Bundespräsidenten de facto ausgeschlossen scheint, stört Hafenecker nicht: „Wenn man von einer Mehrheit der Bevölkerung gewählt wird, dann ist der Wunsch der Bevölkerung auch, dass der Spitzenkandidat Kanzler wird.“ Denjenigen nicht anzugeloben, wäre „ein Willkürakt“.