Der verhaftete Mafia-Boss Matteo Messina Denaro lebte jahrelang ungestört in Sizilien. Ermittler suchen nun nach seinen Schutzmännern.
Der meistgesuchte Kriminelle Italiens wäre eigentlich gar nicht so schwer zu finden gewesen. Denn zuletzt führte Mafia-Pate Matteo Messina Denaro ein normales Leben in einem Städtchen nahe Trapani in Westsizilien, nur zehn Kilometer von seinem Geburtsort entfernt. Der am Montag gefasste Boss der Cosa Nostra lebte in einer Wohnung im Zentrum von Campobello di Mazara. Wenige Meter weiter fand die Polizei in einem Mehrfamilienhaus ein verborgenes Zimmer. Wohl eine Art Bunker für Notfälle.
Verstecken musste sich Messina Denaro aber nicht. Seit mindestens einem Jahr soll der letzte große Pate der sizilianischen Mafia in Campobello residiert haben. Der 60-Jährige besuchte regelmäßig das Kaffeehaus seines Viertels, war gern gesehener Gast in Restaurants der Umgebung, gönnte sich öfter eine Pizza mit Freunden, empfing viele Frauen bei sich daheim.