Geheimdienste

Haftstrafen für zwei Schweden wegen Spionage für Russland

Unterdessen hat Russlands Inlandsgeheimdienst FSB nach eigenen Angaben einen US-Amerikaner wegen Spionage festgesetzt.

Zwei Brüder sind in Schweden wegen schwerer Spionage für Russland zu langen Gefängnisstrafen verurteilt worden. Der ältere der beiden wurde am Donnerstag von einem Gericht in Stockholm zu lebenslanger Haft verurteilt, der jüngere zu neun Jahren und zehn Monaten. Es stehe außer Zweifel, dass die Brüder Informationen für Russland und den russischen Militärgeheimdienst GRU beschafft, befördert und offengelegt hätten, erklärte das Gericht.

Die Offenlegung dieser Informationen für eine fremde Macht könne der Sicherheit Schwedens schaden. Die 42 und 35 Jahre alten Männer wurden jeweils der schweren Spionage schuldig gesprochen, der ältere auch der unerlaubten Handhabe geheimer Informationen. Der Altere war laut Anklage beim schwedischen Nachrichtendienst Säpo und beim Militär angestellt und hat die Dokumente im Rahmen dieser Anstellungen beschafft. Der jüngere beteiligte sich demnach an der Planung der Taten und pflegte die Kontakte zu Russland und dem GRU.

Die beiden Angeklagten haben die Vorwürfe, die sich auf einen Zeitraum von rund zehn Jahren beziehen, konsequent abgestritten. Sie waren im September beziehungsweise November 2021 in Untersuchungshaft genommen worden. Da in dem Prozess viele Geheiminformationen eine Rolle spielten, fand er überwiegend hinter verschlossenen Türen statt.

Russland leitet Spionageverfahren gegen US-Bürger ein

Unterdessen wurde man auch in Russland wegen mutmaßlicher Spionage aktiv: Der russische Inlandsgeheimdienst FSB hat eigenen Angaben zufolge ein Strafverfahren gegen einen US-Bürger wegen Spionageverdachts eingeleitet. Der Person werde vorgeworfen, Informationen zu biologischer Intelligenz gesammelt zu haben, was die nationale Sicherheit der russischen Föderation gefährde, teilte der FSB am Donnerstag mit. Um wen es sich handelt oder ob die Person festgenommen wurde, gab der Geheimdienst nicht bekannt.

In den vergangenen Jahren wurden mehrere US-Bürger in Russland festgenommen. Teilweise kamen sie im Rahmen von Gefangenenaustauschen frei. Der Vorwurf der Spionage wiegt in Russland aber besonders schwer, weshalb mutmaßliche Spione verhältnismäßig selten freigelassen werden. So sitzt der frühere US-Marineinfanterist Paul Whelan, der wegen Spionagevorwürfen 2018 festgenommen und 2020 zu 16 Jahren Haft verurteilt wurde, immer noch Gefängnis. Die wegen Drogenbesitzes verurteilte US-Basketballspielerin Brittney Griner kam dagegen im Dezember frei.

Nicht zuletzt wegen des Kriegs in der Ukraine haben sich die Beziehungen von Russland und den USA verschlechtert. Nach den Wort des russischen Außenministers Sergej Lawrow werden sie auch nicht wieder wie früher sein. Die US-Regierung habe die Gespräche über einen strategischen Dialog der beiden Staaten abgebrochen, sagte Lawrow am Mittwoch vor der Presse in Moskau.

(APA)

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