Stadtpolitik

Karl Mahrer, Wiens ÖVP und die (Wieder)Entdeckung des Populismus

Karl Mahrer, Obmann der Wiener ÖVP
Karl Mahrer, Obmann der Wiener ÖVPCaio Kauffmann
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Erster Neujahrsempfang der Wiener ÖVP: Stadtparteichef Karl Mahrer erfindet sich in einer Grundsatzrede neu. Als Hüter dessen, was er „normal“ nennt.

„Ist es normal, dass wir in der eigenen Stadt Angst vor Leuten haben müssen, die Hilfe wollen, weil sie sich angeblich in ihrer Heimat vor Gewalt fürchten?“
Und weiter: „Ist es normal, dass man solchen Leuten auch noch die Staatsbürgerschaft wie im Selbstbedienungsladen nachwirft, wie das die SPÖ-Führung will, weil ihr die Wähler ausgehen?“ Von wem das Zitat stammt?
Nicht von einem FPÖ-Politiker im Bierzelt.

Diese Sätze hat sich der bisher als betont besonnen geltende Wiener ÖVP-Chef, Karl Mahrer, für den Neujahrsempfang (eine Premiere) in der Aula der Akademie der Wissenschaften am Donnerstag ausgedacht. Er vollzieht mit seiner etwa 45-minütigen Grundsatzrede vor mehr als 500 Funktionären, Mitgliedern und Sympathisanten (Ex-Nationalratspräsident Andreas Khol, die frühere Ministerin Maria Rauch-Kallat,... - aber ohne amtierendes Regierungsmitglied) einen Kurs- und Stilwechsel.
Grundtenor: Wir (und nur wir) sind die „Normalos“, ohne diesen Begriff zu verwenden. Aber ein anderes Wort verwendet Karl Mahrer im Überfluss. Gefühlte 999-mal, tatsächlich gezählte 58-mal, kommt das Wort „normal“ in seinem Text der Rede vor.

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