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Wie sich Olaf Scholz gegen die Kampfpanzerlieferung stemmt

Der deutsche Kanzler Olaf Scholz bei einem Truppenbesuch, hinter ihm steht ein Leopard 2.(c) APA/AFP/RONNY HARTMANN (RONNY HARTMANN)
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Seit Monaten blockiert der Kanzler die Lieferung von Leopard-Modellen an die Ukraine. Der Druck wächst: Nato-Partner Polen droht, ohne deutsche Erlaubnis zu schicken.

Es war ein Angebot mit Haken, das der deutsche Kanzler, Olaf Scholz, dem US-Präsidenten, Joe Biden, am Telefon unterbreitete. Nach langen Monaten der Blockade wolle Deutschland einlenken und seinen Kampfpanzer Leopard 2 in die Schlacht um die Ukraine schicken – wenn im Gegenzug die US-Armee ihren Abrams nach Kiew liefert.

Die „Süddeutsche Zeitung“ berichtete am Donnerstag über dieses Offert aus Berlin. Was auf den ersten Blick wie ein Zugeständnis wirkt, ist bei genauerem Hinsehen ein anders formuliertes Weiter-So: Der deutsche Kanzler macht sein eigenes Handeln vom US-Präsidenten abhängig. Seit Monaten behauptet Scholz, es sei in der Nato abgestimmt, keine Kampfpanzer westlicher Bauart zu liefern. Bereits vor dem Jahreswechsel rückten US-Diplomaten aus, um diese Erzählung zu dementieren. Wenn jemand Leopard liefern wolle, stehe Washington dem nicht im Wege, im Gegenteil.

Nun wächst der Druck: Nachdem Paris mit seinem Spähpanzer AMX-10 RC vorgeprescht ist, will Berlin bis März 40 Schützenpanzer Marder liefern. Die Briten wollen Challenger schicken, einen Kampfpanzer. Das alte Scholz-Argument von den westlichen Modellen wäre damit vollends dahin.

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