Verkehr

Keine höheren Parkgebühren für SUVs in Wien

Die Presse/Clemens Fabry
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Verkehrsstadträtin Ulli Sima hat nicht vor, die Grazer Pläne in Wien umzusetzen und die Preise für das Parkpickerl je nach Größe der Autos zu staffeln. Indes steigt der SUV-Anteil bei Neuwagen.

SUVs und andere große Autos sind in Österreichs Städten keine Seltenheit mehr. Graz will nun die Parkgebühren dementsprechend anpassen und längeren Fahrzeugen mehr verrechnen. In Wien ist eine solche Anpassung derzeit kein Thema.

„Das ist nicht angedacht“, sagte Verkehrsstadträtin Ulli Sima am Freitag der „Presse“. So habe man ohnehin erst vor einem Jahr die Parkraumbewirtschaftung auf ganz Wien ausgeweitet und angepasst. „Wir sind mit dem flächendeckenden Parkpickerl sehr zufrieden“, erklärte Sima, weitere Anpassungen seien derzeit nicht geplant.

Nichtsdestotrotz werde man sich ansehen, was die Bürgermeisterin Elke Kahr (KPÖ) in Graz genau umsetzen wird, und „dann evaluieren“, so Sima. In der steirischen Landeshauptstadt plant die linke Stadtregierung aus KPÖ, Grüne und SPÖ, die Kosten für Anrainer mit Parkpickerl je nach Länge des Fahrzeugs anzuheben. Derzeit kostet die Berechtigung zum Parken im öffentlichen Grazer Raum neun bzw. zehn Euro monatlich. Künftig könnte es eine Einteilung in kleine, mittlere und große Autos geben. Der Standardtarif würde sich auf eine mittlere Autogröße beziehen, für kleinere bzw. größere Fahrzeuge gebe es dann Ab- bzw. Aufschläge.

SUV-Anteil stark gestiegen

Befürwortet wird die Änderung vom Verkehrsclub Österreich (VCÖ), eine Staffelung sei nur gerecht. Einerseits würden große Autos mehr Platz verbrauchen, andererseits sei die Verletzungsgefahr bei Unfällen mit schweren Autos größer, so der VCÖ. Zudem sei der Energieverbrauch von SUV höher als von vergleichbaren herkömmlichen Pkw.

SUVs werden in Österreich immer mehr, rechnet der VCÖ anhand von Daten der Statistik Austria vor. 2005 habe sich der SUV-Anteil an den neu zugelassenen Autos verfünffacht, seit 2015 zumindest verdoppelt. Im Vorjahr erreichte der Anteil der "Sports Utility Vehicles" mit 43 Prozent der Neuzulassungen laut VCÖ einen Höchststand, konkret wurden österreichweit 92.387 SUV und Geländewagen neu zugelassen.

Skeptisch zeigt sich der ÖAMTC gegenüber Ö1, es gebe ohnehin schon jetzt viele Vorteile für kleinere Fahrzeuge. Zudem könne die Stadt Graz rechtlich die Gebühren nicht im Alleingang je nach Größe der Autos erhöhen, eine Gesetzesänderung auf Landesebene wäre nötig.

(twi)

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