Forschungsfrage

Was stellt Alkohol in unserem Körper an?

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++ ARCHIVBILD/THEMENBILD ++ BIER / BIERPREIS / BIERPREISENTWICKLUNGAPA/HANS KLAUS TECHT
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Eine vorübergehende Abstinenz wie im „Dry January“ hilft teilweise, die körperlichen Folgen von Alkoholkonsum rückgängig zu machen.

Vorweg die gute Nachricht für alle, die sich gern das eine oder andere Gläschen genehmigen: Wer nach einer Periode reichlichen Alkoholkonsums eine Pause einlegt und – zumindest vorübergehend – abstinent bleibt, darf darauf hoffen, dass sich einige der Schäden, die der übertriebene Genuss von Wein und Co. im Körper angerichtet hat, wenigstens teilweise wieder zurückbilden. „Ein Dry January kann also aus medizinischer Sicht durchaus Sinn haben“, sagt Ernährungsexpertin Sandra Holasek vom Lehrstuhl für Immunologie an der Med-Uni Graz.
Der „Dry January“ (Trockener Jänner) ruft als Gesundheitskampagne dazu auf, nach der Zeit des Feierns rund um Weihnachten einen Monat lang auf Alkohol zu verzichten. Die aus Großbritannien stammende Initiative findet von Jahr zu Jahr auch bei uns immer mehr Anhänger.

Wie ein Monat ohne promillehaltige Getränke dem Körper guttun kann, erklärt die habilitierte Pathophysiologin so: „Die Schädigungen, die lang anhaltender Alkoholkonsum an der Leber verursacht – also eine Verfettung dieses Organs, die ihrerseits zu einer Funktionsminderung führt –, sind prinzipiell reversibel. Der Zustand der Leber bessert sich also möglicherweise, und das schon bei kurzzeitiger Alkoholkarenz.“ Garantie gebe es freilich keine, denn jeder Mensch habe eine andere Konstitution, und die Abläufe im Körper hängen unter anderem von der bisherigen Lebensgeschichte ab.


Alkohol greift aber auch, im Übermaß genossen, bestimmte Regionen im Gehirn an. Insbesondere beeinflusst er das limbische System, das Emotionen und Antrieb, aber auch intellektuelle Vorgänge steuert. „Und da gibt es leider keine Evidenz, dass sich auch diese Folgen ganz oder teilweise rückgängig machen lassen“, so die Expertin. Die Menge an sogenannter grauer Gehirnsubstanz verringert sich, worunter Denkleistung und Gedächtnis leiden. Störungen der Reizleitung in der weißen Substanz führen zu Verlangsamung.

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