Ukraine-Krieg

Russischer Druck auf Bachmut wächst

Die Ukrainer haben hohe Verluste und Rückschläge im Donbass.

Wien/Kiew. Der deutsche Bundesnachrichtendienst (BND) ist laut „Spiegel“ wegen hoher Verluste der ukrainischen Armee beim Kampf um die strategisch wichtige Stadt Bachmut im Osten des Landes alarmiert. Der Auslandsnachrichtendienst habe diese Woche Sicherheitspolitiker des Bundestags in einer geheimen Sitzung darüber informiert, dass die ukrainische Armee bei Kämpfen mit den russischen Invasoren derzeit täglich eine dreistellige Zahl an Soldaten verliere, berichtet das deutsche Nachrichtenmagazin.

Der russische Druck auf Bachmut hat seither offenbar weiter zugenommen: Das Verteidigungsministerium in Moskau verkündete am Freitag die Einnahme der Ortschaft Klischtschijiwka am Südrand der Stadt.

„Im Donezker Gebiet wurde von Freiwilligen der Sturmtruppen mit Unterstützung der Luftwaffe, der Raketenstreitkräfte und der Artillerie die Ortschaft Klischtschijiwka befreit“, sagte Militärsprecher Igor Konaschenkow in Moskau.

Die Angaben ließen sich nicht unabhängig überprüfen. Mit der Einnahme Klischtschijiwkas würde die Gefahr einer Einkesselung der ukrainischen Garnison in Bachmut jedenfalls weiter wachsen.

Strategische Bedeutung

Eine Eroberung Bachmuts durch die Russen hätte erhebliche Folgen, warnte der BND. Dadurch könnten nämlich weitere russische Vorstöße ins Landesinnere ermöglicht werden, analysierte der BND laut „Spiegel“. Bachmut ist ein Verkehrsknotenpunkt und gilt als ein Teil des Verteidigungswalls der Ukraine zwischen Slowjansk und Kramatorsk, der letzten großen Agglomeration, die die ukrainische Armee im östlichen Donbass-Gebiet noch kontrolliert. Der Kreml hat die Eroberung des gesamten Donbass als eines seiner Kriegsziele genannt. (ag.)

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