Fünfte Generation

Toyota Prius: Noch einmal mit Gefühl

Kaum zu glauben, aber ein Prius: Die fünfte Generation setzt statt Öko auf emotionalen Appeal.
Kaum zu glauben, aber ein Prius: Die fünfte Generation setzt statt Öko auf emotionalen Appeal.(c) Werk
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Mit dem Öko-Pionier setzte Toyota vor 25 Jahren die Elektrifizierung des Pkw in Gang. Weil Hybride heute fast schon Standard sind, darf die vierte Prius-Generation mit Emotionen punkten.

Hatte der Prius seine Schuldigkeit schon getan? Wenn es nach dem Toyota-Boss ging, wäre die fünfte Generation des Hybrid-Pioniers gleich als Taxi auf den Markt gekommen. Als solches erfreut sich der Prius bislang schon großer Beliebtheit: sagenhaft zuverlässig, geräumig – und natürlich so sparsam, dass man verlässlich jeden Fahrer fragen kann. Spontan wird er seine eigenen Verbrauchswerte parat haben.

Aber Akio Toyoda, Sprössling der Gründerfamilie (die heute nur einen kleinen Anteil am Konzern hält), hatte in der Angelegenheit nicht das letzte Wort. Er überließ es dem Prius-Projektleiter Satoki Oya, über den er geschimpft habe: „Der hört nie, was ich sage!“ Das erzählt uns nämlicher Oya im Gespräch am Rande erster Testfahrten des Modells. Und wie gut das ist: Der neue Prius wirkt wie alles Mögliche, darunter auch ein Sport-Coupé, aber kein bisschen wie ein Taxi.

Das beginnt schon beim optischen Appeal. Um die rasante Linienführung hinzubekommen, musste man sogar etwas vom heiligmäßig verehrten Luftwiderdstandsbeiwert opfern, denn der höchste Punkt des Dachs wurde weit nach hinten geschoben (vorn ist aerodynamisch besser, schaut aber nicht sehr dynamisch aus). Nicht schlimm, denn der neue Prius ist auch wesentlich flacher, und durch die in der Folge reduzierte Aufstandsfläche ist der Luftwiderstand am Ende gleich zum Vorgänger geblieben. Die Kopffreiheit habe man erhalten, indem die Hüftposition der Insassen um 30 mm abgesenkt wurde. Eine Verschlechterung auf diesen Feldern hätte Akio dann wohl doch nicht akzeptiert. Der Chef, man weiß es, kann sich aber fürs flotte Fahren begeistern. Dies eine Tugend, mit der Prius der Generation eins bis vier nicht aufwarten konnte. Doch neben dem Design stand Fahrdynamik in Satoki Oyas Fokus. Wie der neue Prius auf der Straße liegt und einlenkt, das stammt aus dem Genre von Sportcoupés. Grundlage ist das neue, wesentlich steifere Chassis, mit dem der Prius als erstes Auto einer neuen Toyta-Plattform (TNGA 2.0) antritt.

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