Fußball

Humanität mit Transfer-Millionen

Mychailo Mudryk ist Chelseas neuer Star. Der Ukrainer, 22, soll Tore schießen – doch jeder seiner Schritte erzählt auch eine politische Geschichte.
Mychailo Mudryk ist Chelseas neuer Star. Der Ukrainer, 22, soll Tore schießen – doch jeder seiner Schritte erzählt auch eine politische Geschichte.(c) Jon Super/AP/picturedesk.com
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Der Ukrainer Mychajlo Mudryk kam für 100 Millionen Euro Ablöse zu Chelsea, Donezk-Magnat Rinat Achmetow spendete umgehend 25 Millionen – für die Helden des Asowstal-Werkes.

Mychajlo Mudryk? Manch Chelsea-Fan staunte bei der Präsentation des Ukrainers. Doch in Zeiten, in denen die „Blues“ erstaunlich schlechten Fußball spielen, sich Trainer Graham Potter unter Anleitung von US-Eigentümer Todd Boehly keineswegs als der erhoffte Zauberer entpuppt und Träume von großen Siegen wie zuletzt in der Champions League 2021 an der Stamford Bridge wieder einmal jäh zerplatzt sind, ist in West-London jede Verstärkung recht. Doch der Neuzugang, geholt für 100 Millionen Euro Ablöse von Schachtar Donezk, bietet auch mehr als nur den normalen Wirbel rund um einen Transfer. Der Ukrainer, 22 und Flügelspieler, lässt auf einen Wandel hoffen. Und er transportiert schon vor seinem ersten Chelsea-Einsatz eine Botschaft, die über jeden Fußballplatz reicht.

Um den Offensivspieler, umworben von allen Großklubs der Premier League, wurde regelrecht eine Inszenierung veranstaltet. Eine Show, bei der er in eine blau-gelbe Fahne gehüllt auf dem Rasen stand – und, diesen Anschein hatte es, dabei nicht sonderlich glücklich wirkte, als er bei der Präsentation als Spieler mit der Rückennummer 15 applaudieren musste.

Achmetows Botschaft in London. Beim 0:0 gegen Liverpool, es spielte der Neunte gegen den Zehnten der Premier League, wurde er in der 55. Minute eingewechselt und beeindruckte mit Dribblings und Pässen. London freut es, doch es dreht sich weiterhin so viel um Geld: 70 Millionen Euro wurden für ihn überwiesen, 30 weitere locken als Boni. 25 Millionen Euro wurden vom Empfänger, Schachtar-Präsident Rinat Achmetow, umgehend für ukrainische Soldaten gespendet.

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