Unruhen

Brasiliens Präsident besetzt Spitze des Heeres neu

Barsiliens Präsident, Luiz Inácio Lula da Silva, misstraut seinen den Sicherheitsleuten sowie Mitgliedern des Militärs und der Bundespolizei.
Barsiliens Präsident, Luiz Inácio Lula da Silva, misstraut seinen den Sicherheitsleuten sowie Mitgliedern des Militärs und der Bundespolizei.APA/AFP/EVARISTO SA
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Nach dem Sturm auf das brasilianische Regierungsviertel mussten bereits Soldaten und Polizeichefs gehen. Nun auch der Kommandant des Heeres.

Nach dem Sturm auf das Regierungsviertel in Brasília hat der brasilianische Präsident Luiz Inácio Lula da Silva den Kommandanten des Heeres ausgetauscht. "Heute habe ich gemeinsam mit Verteidigungsminister José Múcio mit General Tomás Miguel Ribeiro Paiva, dem neuen Befehlshaber des Heeres, gesprochen", schrieb Lula auf Twitter am Samstag (Ortszeit) und wünschte dem neuen Kommandanten alles Gute für seine Arbeit.

Ribeiro Paiva, der auf Júlio César de Arruda folgt, war bisher Befehlshaber des Kommando Südost mit Sitz in São Paulo. Er hatte in einem Video diese Woche gesagt, dass die Wahlergebnisse respektiert müssten, um die Demokratie zu garantieren.

Sturm auf Regierungsgebäude 

Am 8. Jänner hatten Anhänger des kurz zuvor von Lula abgelösten Staatschefs Jair Bolsonaro den Kongress, den Regierungssitz und den Obersten Gerichtshof in Brasília gestürmt und erhebliche Schäden verursacht. Rund 1500 Sympathisanten des rechten Bolsonaro wurden vorläufig festgenommen. Viele wollen den Sieg des neuen Präsidenten Lula bei der Wahl im Oktober nicht anerkennen. Weil sie wegen des knappen Wahlausgangs Betrug vermuten, fordern sie immer wieder ein Eingreifen des Militärs.

Der Linkspolitiker Lula äußerte den Verdacht, dass es bei dem Sturm auf das Regierungsviertel in der Hauptstadt Absprachen der Krawallmacher, etwa mit Mitgliedern des Militärs und der Bundespolizei des Hauptstadtdistrikts, gegeben habe. Aus Misstrauen hatte er bereits mehrere Dutzend Mitglieder des Militärs von ihren Tätigkeiten in der Präsidentenresidenz entbunden und die Spitze des Polizeiapparats erneuert.

(APA/dpa)

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