Rettet das Volkstheater!

Dieser Bühne gelingt es nicht, genug Publikum zu finden. Vielleicht braucht sie einfach einen neuen Direktor.

Wenn der heutige Shakespeare-Darsteller besonders authentisch sein will, greift er sich an den Schritt, was wohl schon zu Shakespeares Zeiten üblich war. Eine Frage der Ehre – wie wenn man Besucherzahlen bei Kultur in Zweifel zieht. Am raffiniertesten sind die Theaterdirektoren. Aber die Grundfragen bleiben: Wie viele Karten zu welchem Preis? Ist die Bude voll oder halb leer oder gar ganz leer, was leicht vorkommen kann, wenn man statt Kulinarischem spröde Uraufführungen spielt.

Das Volkstheater hat seit jeher die meisten Probleme, sein Publikum einzufangen. Weder kann es dank großzügiger Subventionen das beste Ensemble engagieren wie die Burg, noch kann es sich wie die Josefstadt auf die Wiener Bürger im weitesten Sinne verlassen. Trotz besserer Qualität bleibt die Auslastung der großen Bühne Volkstheater mager, eine Verkleinerung wäre kaum wirtschaftlich. Das Volkstheater ist unter Michael Schottenberg ein braves, leidlich gut geführtes Haus. Sein Vertrag läuft bis 2015.

Das Volkstheater braucht einen neuen Direktor. Vielleicht Paulus Manker? Dann gnade Gott den bedauernswerten VT-Mitarbeitern; aber Wirbel, vielleicht sogar künstlerisch produktiven, gäbe es dann wohl genug, um das Überleben zu sichern. Dies ist beim Volkstheater seit Jahren, und zwar ernsthaft gefährdet.

E-Mails an: barbara.petsch@diepresse.com

("Die Presse", Print-Ausgabe, 11.01.2011)

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