Umweltmediziner Hans-Peter Hutter spricht im Interview über das Ende der Pandemie, die Definition von Normalität und die seiner Meinung nach immer noch notwendige FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien.
„Es gibt keinen anderen öffentlichen Innenraum, in dem täglich wildfremde Personen so dicht beieinander sind wie in einer U-Bahn, Straßenbahn oder einem Bus. Die FFP2-Maske ist ein wirksames, effizientes, solidarisches, einfaches und zumutbares Mittel, das nicht nur vor Ansteckungen mit dem Coronavirus schützt, sondern auch vor anderen unangenehmen und problematischen Krankheitserregern“, sagt Hans-Peter Hutter, stellvertretender Leiter der Abteilung für Umwelthygiene und Umweltmedizin am Zentrum für Public Health der Medizinischen Universität Wien. Er spricht sich für die Beibehaltung der FFP2-Maskenpflicht in öffentlichen Verkehrsmitteln in Wien und auch der verbliebenen Corona-Maßnahmen aus, anstatt sie demnächst aufzuheben, wie das Gesundheitsminister Johannes Rauch (Grüne) und Bundeskanzer Karl Nehammer (ÖVP) angekündigt haben.
Schon vor der Pandemie habe es Empfehlungen gegeben, in öffentlichen Verkehrsmitteln eine Maske zu tragen, um beispielsweise die Ausbreitung der Grippe einzudämmen. „Aber bekanntlich haben wir keine Tradition und Kultur des Tragens von Masken“, so Hutter. „Dennoch bleibt es aus virologischer und infektiologischer Sicht eine sinnvolle Maßnahme.“