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Deutsches Kartellamt schaut Bezahldienstleister PayPal auf die Finger

IMAGO/Sipa USA
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Die Behörde prüft, ob Paypal eine marktbeherrschende Stellung in Deutschland ausnutzt und den Wettbewerb behindert.

Das deutsche Bundeskartellamt untersucht in einem Verfahren gegen die Europa-Tochter, ob Paypal eine marktbeherrschende Stellung in Deutschland ausnutzt und den Wettbewerb behindert, teilte das Amt am Montag mit. Konkret geht es um die Nutzungsbedingungen von Paypal: Demnach dürfen Händler ihre Waren und Dienstleistungen nicht zu niedrigeren Preisen anbieten, wenn Verbraucher für die Bezahlung eine günstigere Zahlungsmethode als PayPal wählen.

PayPal zählt in Deutschland nach Marktstudien zu den teuersten Online-Zahlungsdienste. Von PayPal lag zunächst keine Stellungnahme vor.

"Wir werden jetzt prüfen, welche Marktmacht PayPal zukommt und inwieweit Onlinehändler darauf angewiesen sind, PayPal als Zahlungsmethode anzubieten", sagte Kartellamtschef Andreas Mundt. "Wenn die Händler gehindert werden, die unterschiedlich hohen Kosten der verschiedenen Zahlungsmethoden über entsprechende Aufschläge oder Rabatte zu berücksichtigen, können sich andere und neue Zahlungsmethoden im Preis- und Qualitätswettbewerb schlechter behaupten", unterstrich er. Leidtragende wären dann auch die Verbraucher, die höhere Kosten am Ende indirekt über die Produktpreise zahlen müssten.

Das Kartellamt hat ein Auge auf die boomende Internet-Wirtschaft geworfen, um in diesem Bereich den Wettbewerb zu sichern. Der Gesetzgeber hatte dem Kartellamt dazu im Jänner 2021 neue Instrumente in die Hand gegeben. Unter anderem nehmen die Bonner auch Amazon oder Facebook unter die Lupe.

(APA)

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