Autoindustrie

Ford plant massiven Stellenabbau in Köln

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Die Industriegewerkschaft Metall werde nicht vor Maßnahmen zurückschrecken, die das Unternehmen in Deutschland und europaweit empfindlich treffen könnten, hieß es.

Der US-Autobauer Ford will an seinem Kölner Standort nach Angaben des Betriebsrats im großen Stil Jobs abbauen. Sollte das Management sein bisheriges Vorhaben durchsetzen, könnten bis zu 3200 Stellen wegfallen, sagte die Vize-Betriebsratschefin der Ford-Werke, Katharina von Hebel, am Montag in Köln der dpa. Anfang des Jahres hatte Ford in der Domstadt noch 14.000 Beschäftigte.

"Die Lage ist für die Beschäftigten erschütternd", sagte von Hebel. In zwei Versammlungen berichtete der Betriebsrat am Montag den Arbeitnehmern von den Plänen und berief sich dabei auf interne Vorgaben des Managements für Ford in Europa. Die Firmenspitze äußerte sich noch nicht öffentlich dazu.

Insgesamt ist der Industriegewerkschaft (IG) Metall zufolge der Abbau einer vierstelligen Zahl von Arbeitsplätzen geplant, einhergehend mit der Verlagerung von Entwicklungstätigkeiten in die USA. "Ford setzt die Axt an der eigenen Zukunft an", sagte Gewerkschaftsvertreter Paul Hecker. Köln habe in der Vergangenheit gezeigt, dass dort gute Autos entwickelt würden, etwa der Fiesta oder der Focus, welche weltweit verkauft würden. Bisher weigere sich Ford, die Ressourcen zur Verfügung zu stellen, die nötig seien, damit das auch in Zukunft möglich sei. "Wir sehen die Gefahr, dass sich Ford von einem globalen Anbieter zu einem nicht mehr globalen Unternehmen entwickelt."

Ford im Umbruch

Die Gewerkschaft fordere von der Konzernleitung, ihre Pläne zu überdenken und eine verbindliche Zusage für Folgeprojekte zu geben, die auch die Entwicklung mit einbeziehe. "Wenn das Unternehmen den unkooperativen Weg wählt, sind wir auf alle Fälle bereit", sagte Hecker. Die IG Metall werde nicht vor Maßnahmen zurückschrecken, die das Unternehmen in Deutschland und europaweit empfindlich treffen könnten, hieß es.

Ford ist im Umbruch, der lange auf Verbrennungsmotoren fokussierte US-Autokonzern brachte sich erst relativ spät auf Elektrokurs. Dabei setzt die Firma auch künftig auf den Kölner Standort, der mit Milliardeninvestitionen für die Fertigung neuer Elektromodelle umgebaut wird. Die jetzigen Personalpläne begründet das Management laut IG Metall unter anderem mit einer Zentralisierung in den USA. Ford hat schon eine Umstrukturierung hinter sich, vor drei Jahren hatte das Unternehmen noch knapp 18.000 Beschäftigte in Köln.

(APA/Reuters)

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