Nuklearwaffen

"Weltuntergangsuhr" steht bei 90 Sekunden vor Mitternacht

Aufgrund der unverhohlenen Atomdrohungen aus dem Kreml wird die Position der Zeiger erstmals seit drei Jahren verändert.
Aufgrund der unverhohlenen Atomdrohungen aus dem Kreml wird die Position der Zeiger erstmals seit drei Jahren verändert.APA/Getty Images via AFP/GETTY I
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Aufgrund der unverhohlenen Atomdrohungen aus dem Kreml wird die Position der Zeiger erstmals seit drei Jahren verändert.

Angesichts unverhohlener Atomdrohungen des russischen Präsidenten Wladimir Putin sind die Zeiger der sogenannten "Weltuntergangsuhr" auf 90 Sekunden vor Mitternacht vorgestellt worden. Damit änderten die Forscherinnen und Forscher des Bulletin of the Atomic Scientists am Dienstag die symbolische Zeit bis zum Untergang der Erde von bisher 100 Sekunden erstmals seit drei Jahren.

"Die nuklearen Risiken sind im vergangenen Jahr erheblich gestiegen, hauptsächlich aufgrund der grundlosen Invasion Russlands in der Ukraine", sagte Professor Steve Fetter von der University of Maryland in der US-Hauptstadt Washington. Putin habe wiederholt mit dem Einsatz von Atomwaffen gedroht, um das Eingreifen der USA und ihrer Nato-Verbündeten in den Ukraine-Krieg zu verhindern. "Das ist kein Bluff", so Fetter.

Der symbolische Stand der Uhr wird einmal im Jahr mitgeteilt. 2018 und 2019 hatte die Uhr jeweils zwei Minuten vor Zwölf angezeigt. 2020 war die Uhr erstmals symbolisch auf 100 Sekunden vor Mitternacht vorgestellt worden. Die Gefahr, dass sich die Menschheit durch einen Atomkrieg oder Klimawandel selbst auslösche, ist demnach so groß wie nie seit Erfindung der Uhr im Jahr 1947.

Schallenberg: "Nuklear-Drohungen brandgefährlich"

Außenminister Alexander Schallenberg (ÖVP) hatte bereits am Sonntag anlässlich des zweiten Jahrestages des Inkrafttretens des Atomwaffenverbotsvertrags auf die Gefahr einer nuklearen Eskalation verwiesen: "Drohungen mit Nuklearwaffen sind brandgefährlich", sagte Schallenberg laut Aussendung. "Sie sind nicht nur moralisch völlig inakzeptabel, sie senken auch die Hemmschwelle für andere und verstoßen klar gegen das Völkerrecht. Es gibt keine Alternative zur nuklearen Abrüstung, denn solange diese schrecklichen Waffen existieren, sind sie eine Bedrohung für uns alle. Wir müssen sie vernichten, bevor sie uns vernichten."

(APA/dpa)

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