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40.000 Entlassungen

"Wie ein Blutbad": Kahlschlag im Silicon Valley

REUTERS
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Mehr als 40.000 Menschen sind im Silicon Valley plötzlich auf Jobsuche. Nur Apple scheint derzeit gegen den Strom zu schwimmen. Vor 25 Jahren gab es beim iPhone-Konzern die letzte Kündigungswelle.

Der personelle Kahlschlag war größer als angenommen oder gar angekündigt: Mehr als 80 Prozent der Twitter-Mitarbeiter sollen nach der Übernahme durch Elon Musk ihren Job verloren haben. Mit diesem radikalen Stellenabbau ist das Enfant terrible der Tech-Welt aber längst nicht alleine. 2023 sind alle Dämme gebrochen: Amazon, Google und auch Microsoft kündigen massive Kürzungen an. Nur Apple scheint diesen Trend nicht mitzugehen.

Seit Dezember herrscht bei dem erfolgsverwöhnten Online-Riesen Google "Alarmstufe Rot". Ausgelöst durch ein kleines Programm mit großer Wirkung: Chat GPT. Die Panik rund um die Künstliche Intelligenz von OpenAI geht sogar so weit, dass die Gründer des Unternehmens, Sergey Brin und Larry Page, wieder zurückgeholt werden. Die bestehende KI-Strategie soll komplett umgekrempelt werden. Noch in diesem Jahr sollen offenbar KI-Funktionen in die Suche integriert werden. Immerhin geht es um das Hauptgeschäft von Google, das mehr als 150 Milliarden Dollar pro Jahr einbringt.

Mehr als 20 neue KI-Projekte werden aktuell von den Google-Gründern geprüft, die 2019 das Zepter an den Inder Sundar Pichai abgegeben haben. Zudem wird intensiv an einer KI-Chatbot-Variante namens "Sparrow" gearbeitet werden. Erstaunlich ist, dass die Künstliche Intelligenz "Lamda" in den Berichten gar keinen Niederschlag findet. Um sie ist es verdächtig ruhig geworden, nachdem ein ehemaliger Google-Mitarbeiter mit seiner Ansicht an die Öffentlichkeit ging, dass die Maschine ein Bewusstsein entwickelt habe.

„Größere Dringlichkeit, schärferer Fokus“ 

Trotz oder gerade wegen dieser Herausforderungen spart Google an anderer Stelle: 12.000 Mitarbeiter, sechs Prozent des gesamten Personals, werden entlassen. Ein Schritt, der schon lange angekündigt war. Bereits im Sommer des Vorjahres ließ Pichai seine Mitarbeiter wissen: Der Konzern müsse "unternehmerischer sein, mit größerer Dringlichkeit, schärferem Fokus und mehr Hunger arbeiten, als wir es an sonnigeren Tagen gezeigt haben".