Arbeitsmarkt

"Diese These, dass niemand mehr arbeiten will, ist völlig absurd"

Die Presse/Clemens Fabry
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Beim Thema Arbeitskräftemangel verstünden viele Unternehmen das Gesetz von Angebot und Nachfrage nicht, wundert sich AMS-Vorstand Johannes Kopf im „Presse"-Interview. Bei der Zuwanderung in den Arbeitsmarkt solle sich Österreich auf qualifizierte Arbeitskräfte beschränken.

Die Presse: Arbeitskräftemangel ist für die Industrie heuer das wichtigste Thema. Sie sagten, falls die Regierung etwas dagegen tun möchte, soll sie die Möglichkeit zur Frühpension einschränken. Außer dass die geblockte Altersteilzeit abgeschafft wird, passiert aber nichts. Ein Problem?

Johannes Kopf: Natürlich gibt es Potenziale in der Frage, wann wir real in Pension gehen. In Österreich gibt es mehr 65-Jährige als 15-Jährige, daher schrumpft die inländische Erwerbsbevölkerung zwischen 15 und 65. Dennoch ist das Arbeitskräftepotenzial gewachsen, nicht nur wegen der Zuwanderung. Auch das inländische Arbeitskräftepotenzial ist gestiegen, weil die Frauenbeschäftigung zunimmt und an manchen Pensionsschrauben gedreht wurde wie der Hacklerpension. Bei uns sagt zwar außer den Neos keine Partei, dass wir den Pensionszugang verschärfen müssen. Aber kurioserweise passiert es wegen jahrzehntealten Beschlüssen trotzdem, nämlich 2024 mit der Anhebung des Frauenpensionsalters.

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