In der ersten Sitzung im alten Haus versprach die Politik einen neuen Ton – gehalten hat das nicht lang.
Kurz nach zehn Uhr ging am Mittwoch die fünfeinhalbjährige Untermiete des Nationalrats in der Hofburg zu Ende. Es lag also an Wolfgang Sobotka, den Wiedereinzug in das alte Haus am Ring zu eröffnen – und die an erste Schultage erinnernde Anspannung im Saal schien auch auf den schwarzen Altvorderen übergegriffen zu haben: Der Nationalratspräsident ließ das Glockerl, das Sitzungen einläutet, nämlich zu früh erklingen. „Tschuldigung“, sagte er, „wir brauchen noch ein kurzes Momenterl für einen Fristsetzungsantrag, ich hab zu früh geläutet.“
Nach diesen überraschend unpathetischen ersten Worten begrüßte Sobotka schließlich mit kurzer Verzögerung die Abgeordneten und die wenigen Vertreter auf der Regierungsbank zur „ersten offiziellen Sitzung des Nationalrates hier“. Beantragt wurde sie von der SPÖ als Sondersitzung zum Thema Teuerung, einmal mehr forderte die SPÖ dabei Mietpreisdeckel und Mehrwertsteuersenkungen.