Warum die Schließung kleiner Krankenhäuser ein Tabu bleibt und wie ein „Ärztepool“ nach Wiener Vorbild leer stehende Kassenordinationen zumindest temporär wieder befüllen soll.
Gesundheitspolitik gilt generell als kompliziert. Verschachtelte Kompetenzen, viele Player. In Niederösterreich ist aber alles noch etwas komplizierter. Gleich vier Landesräte/innen sind zuständig: für die Spitäler Stephan Pernkopf (ÖVP), für den niedergelassenen Bereich Martin Eichtinger (ÖVP), für die öffentliche Gesundheit Ulrike Königsberger-Ludwig (SPÖ) und für Pflege und Soziales Christiane Teschl-Hofmeister (ÖVP). Geht es um digitale Aspekte, mischt noch Jochen Danninger (ÖVP) mit.
Dazu kommt eine nicht ganz einfache Ausgangslage: Es gibt (zu) viele Spitäler und gleichzeitig Mängel im niedergelassenen Bereich. Für einige Experten besteht hier ein gewisser Zusammenhang.
Mehr als ganz Dänemark
Aber der Reihe nach: 27 Landesspitäler sind es in Summe. Auch wenn der Vergleich wegen der skandinavischen Telemedizin nicht ganz fair sei: „Wenn man sich ansieht, dass es in Dänemark 24 Spitäler gibt, wird klar, dass das sehr viel ist“, sagt Gesundheitsökonom Thomas Czypionka vom IHS. In Niederösterreich liegen zudem manche Häuser quasi in der Nachbarschaft (Stockerau/Korneuburg). Und: Man müsse noch Wien mitdenken, auch wenn das von der Politik nicht ausreichend getan werde, ergänzt Czypionka.