Bisher wurde das Gift nur in Eiern und im Gewebe von Legehennen nachgewiesen. Nun ist auch kontaminiertes Schweinefleisch aufgetaucht.
Im deutschen Dioxin-Skandal sind Kontrolleure in Niedersachsen erstmals auf belastetes Schweinefleisch gestoßen. In der Fleischprobe eines testweise geschlachteten Tieres von einem Mastbetrieb sei von amtlichen Veterinären ein erhöhter Giftwert festgestellt worden, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Verbraucherschutzministeriums in Hannover am Dienstag.
Wie weit der zulässige Grenzwert überschritten wurde, konnte er nicht sagen. Die Tiere seien getötet und entsorgt worden. Bei einem weiteren Betrieb weise das Fleisch eine Kontaminierung um den Grenzwert herum auf.
Der betroffene Betrieb gehörte den Angaben zufolge zu den Kunden, die mit Futtermitteln des Unternehmen Harles und Jentzsch aus Schleswig-Holstein beliefert worden war. Die Firma steht im Verdacht, 3000 Tonnen mit Dioxin verseuchtem Futterfett verkauft zu haben, das zu Tierfutter verarbeitet wurde.
Dioxin bisher nur in Eiern und Hühnern
Das Fleisch von mehreren hundert Mastschweinen sei nach der positiven Probe für nicht verkaufstauglich erklärt worden, sagte der Ministeriumssprecher. Die Tiere würden nun getötet und anschließend verbrannt.
Bisher war Dioxin in Eiern und im Gewebe von Legehennen nachgewiesen worden. Für die Milchbetriebe in Niedersachsen wurde Entwarnung gegeben.
Das Dioxin gelangte über den Futterfett-Hersteller in Schleswig-Holstein in den Lebensmittelkreislauf. Vorsorglich war über Tausende Höfe eine Handelssperre verhängt worden. Diese wurde für die meisten Betriebe inzwischen wieder aufgehoben.
(Ag.)