Europäische Union

EVP-Chef Weber fordert eine "Art Kriegswirtschaft" in der EU

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Chef der Europäischen Volkspartei sieht Rüstungsaufträge durch Bürokratie gelähmt. Er fordert von EU-Kommission gemeinsame Standards für Produktion und Export von Waffen und Munition

Manfred Weber, CSU-Vize und Chef der Europäischen Volkspartei (EVP), fordert angesichts des Kriegs in der Ukraine eine Neuaufstellung der Rüstungsproduktion in der EU. „Wir brauchen - auch wenn der Begriff kein einfacher ist - eine Art Kriegswirtschaft in der EU, um Stabilität und Sicherheit gewährleisten zu können", sagte der deutsche Politiker den Zeitungen der Funke Mediengruppe.

Die europäischen Staaten seien derzeit nicht in der Lage, die notwendigen Rüstungsgüter schnell genug bereitzustellen - weder die für die eigene Verteidigung noch die für die Ukraine. Konkret muss es nach Angaben von Weber zum Beispiel einfachere Vergabeverfahren für Rüstungsaufträge geben.

„Das Problem sehen wir ja in Deutschland: Wir haben 100 Milliarden aus dem Sondervermögen auf dem Tisch - und kaum etwas passiert, weil die Bürokratie lähmt", sagte er. Zudem ruft er die EU-Kommission dazu auf, gemeinsame Standards für Produktion und Export von Waffen und Munition zu entwickeln. „Auf dieser Basis können wir echte militärische Kapazitäten aufbauen - von der Cyberabwehr bis zum Raketenabwehrsystem", erklärte der Vorsitzende der Mitte-Rechts-Fraktion im Europaparlament.

(DPA)

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